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Jonathan Franzen: Die 27. Stadt

Besprechung

St. Louis ist nach Jahrzehnten wirtschaftlichen und sozialen Abstiegs auf Platz 27 des Städte-Rankings gelandet. Der Autor von „Korrekturen“ hat diesen seinen ersten Roman aus dem Jahr 1988 in der Reagan-Ära angesiedelt. Zwischen der Stadt und dem wirtschaftlich aufblühenden Umland besteht ein heftiger Konkurrenzkampf, den sich Jammu, die Polizeichefin, zunutze macht. Im Mittelpunkt der Handlung steht Martin Probst, der Muster-Amerikaner. Beruflich erfolgreich, als Erbauer des Wahrzeichens der Stadt, The Arch, moralisch gefestigt, treuer Ehemann und Vater einer Tochter. Dadurch, dass der schwule Vertraute Jammus dafür sorgt, dass Probsts Hund umkommt, beginnt der sorgfältig eingefädelte Untergang der Musterfamilie. So soll der Immobilienspekulation, der Probst im Wege stand, wieder Tür und Tor geöffnet werden. Am Schluss gerät Martin auch noch in ein Liebesverhältnis mit seiner indischen Gegnerin.

Die Romanhandlung ist verwickelt, so ganz wird man aus dem vielfältigen Intrigengespinst nicht schlau. Vor allem ist nicht klar, was die Motive Jammus sind – persönliche Rache am amerikanischen Vater, ihre Herkunft aus der Familie Indira Gandhis oder schlicht Bereicherungswünsche? Der Roman lässt sich in die Gattung des amerikanischen Sitten- und Familienromanes einordnen, darin hat er seine unbestreitbaren Qualitäten.

Didaktische Hinweise

 

Alle hier rezensierten Werke von Jonathan Franzen

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2003

ISBN

9783498020870

Umfang

670 Seiten

Medien

  • Buch