Andy Mulligan: Trash

Besprechung

Wie Mulligans „Der Junge im gestreiften Pyjama“ (2008/09) hat auch dieses Buch das Zeug zu einem Jugendbuchklassiker. Im Mittelpunkt stehen drei Jungen, allesamt Waisen, die auf und von einer Mülldeponie Manilas leben. Statt einer der so oft vorkommenden Tüten voller Fäkalien findet einer der drei eines Tages eine Tasche mit Geld, einen Schlüssel, einen Ausweis, ein Foto und einen Brief. Rasch tauchen Polizisten auf, die mit großem Aufwand nach ebendieser Tasche suchen. Die Jungs verraten nichts. Doch die Tante eines Jungen verplappert sich, was zur Folge hat, dass Raphael auf einer Polizeistation massiv gefoltert wird, bevor man seinen Lügen Glauben schenkt. Die Jungs forschen selbst nach: Der Besitzer der Tasche ist tot, verstorben auf einer Polizeiwache. Die sechs Millionen Dollar, die er vorher gestohlen hat, sind verschwunden. Der Brief ist für den inhaftierten Großvater. Als Gardo diesen besucht, erfährt er, dass es sich bei den beigefügten Zahlenkombinationen um einen Buchcode handelt. Den Jungen gelingt es, an die Bibel des Großvaters zu gelangen und das Rätsel zu lösen. Sie finden das Geld und dazu die kleine Tochter des Verstorbenen. Zusammen mit ihr wollen sie ihren Traum leben. Was als erfreulicher Fund beginnt, wird zu einem Abenteuer und Krimi zugleich. Die Jungen befinden sich auf der Flucht vor der Polizei und spüren gleichzeitig den verschwundenen Millionen nach. Dazu öffnet Mulligan dem Leser den Blick in eine ganz andere Lebenswelt, bei der der sozialkritische Aspekt nicht zu kurz kommt. Eine gute Klassenlektüre, die auch Jungen zum Buch bringen kann!