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Paul Auster: Sunset Park

Besprechung

Miles Heller verdient Geld, indem er Haushalte auflöst, die Leuten gehört haben, die ihre Kredite nicht mehr bezahlen konnten und ihre Häuser verlassen mussten. Er arbeitet weiter, obwohl er schon genug gespart hat, weil er Pilar Sanchez, ein minderjähriges Mädchen, das er sehr liebt, bei sich aufgenommen hat. Sie hat ihre Eltern verloren und zunächst bei einer ihrer beiden Schwestern gelebt. Ihr hat er seine Geschichte verschwiegen: wie er den Sohn seiner Stiefmutter bei einem Streit gestoßen hat, der dabei vor ein Auto gestürzt und umgekommen ist; dass er das voller Schuldgefühle den Eltern verschwiegen und sie später für immer verlassen und sein Studium abgebrochen hat, weil er versehentlich ein Gespräch zwischen ihnen belauscht hatte. Als eine Schwester Pilars ihn erpresst, weil Pilar noch minderjährig ist, flüchtet Miles zu Bing, einem mittelmäßigen Jazzmusiker, der einzigen Person, die zu seinen Eltern Kontakt hält. Bing betreibt ein „Hospital for broken Things“ und lebt mit Alice und Ellen in einem Abbruchhaus in Brooklyn, in Sunset Park. In diesem Haus, das auch Symbol des Amerikas der Krise ist, erleben die jungen Leute für ihr Leben entscheidende Ereignisse. Am Schluss wird das Haus von der Polizei gestürmt, Alice die Treppe hinuntergestürzt, Bing gefangen genommen. Miles, der sich bei der Verteidigung gegen einen der Polizisten die Hand verletzt hat, findet Zuflucht bei seinem Vater. In einer Art Schlussapotheose läuft sein Leben vor ihm ab, verbildlicht an seinen Händen, die so viel Schwierigkeiten gebracht haben, mit denen er den Bruder gestoßen und den Polizisten verletzt hat. Paul Auster zeichnet das Gegenbild zum Amerika des Selfmademan, der Schmied seines Glücks ist. Sein Romane erzählt, von der Exposition mit der Vorgeschichte abgesehen, weitgehend chronologisch. Wenn auch die einzelnen Kapitel jeweils einer Person zugeordnet sind, so bleibt der meist auktoriale Erzähler im Besitz der Handlungsfäden.

Didaktische Hinweise

Eine Vielzahl von Motiven kann thematisiert werden: die literarischen Anspielungen auf das Beckett-Stück „Glückliche Tage“ und den Romane „To kill the mockinbird“ aus dem Jahr 1960 (1962 mit Gregory Peck verfilmt und auf Deutsch nur in einer Ausgabe von 1962 vorhanden), der die Rassendiskriminierung in den USA zum Thema hat und in den USA bis heute umstritten ist. Weitere ergiebige Themen sind: die Aufnahme des Lolita-Motivs, der Kampf gegen die Menschenrechtsverletzungen durch das PEN-Zentrum, die merkwürdigen Geschichten einiger Baseballspieler und vieles mehr.

Alle hier rezensierten Werke von Paul Auster

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

Erscheinungsjahr

2012

ISBN

9783499255168

Umfang

315 Seiten

Medien

  • Buch