Doris Knecht: Gruber geht
Besprechung
Gruber ist Mitte 30, sieht gut aus, ist gut angezogen, hat Geld, ist cool und zynisch, ein aggressiver Macker und Macho, der entsprechend mit den Frauen umgeht und auch seine angeblich so spießige Schwester mit Mann und Kindern gnadenlos kritisiert. Als Gruber Krebs bekommt, nimmt er auch das zunächst cool, der Tumor wird dann aber bei der ersten Behandlung eben nicht kleiner und die neue Chemotherapie setzt ihm schlimm zu. Jetzt beginnt ein Veränderungsprozess: Der alte Gruber „geht“, zumindest teilweise, sein emotionaler Panzer bekommt Risse, und so gibt es überraschenderweise eine Annäherung an Mutter und Schwester und eine wirkliche Beziehung zu der unvergleichlichen Djane Sarah (und vielleicht sogar ein Kind). Grubers rotzig-freche Beobachtungen ärgern den Leser, unterhalten und machen Spaß. Interessant auch der Perspektivenwechsel,wenn Sarah oder Grubers Schwester ihre Einschätzungen mitteilen. Doris Knecht ist Kolumnistin bei verschiedenen österreichischen Zeitungen, entsprechend ist der Ton ihrer Bücher aktuell, „zeitgeistig“, süffisant, entlarvend, wienerisch.
Didaktische Hinweise
Ein großes Lesevergnügen mit Tiefgang, durchaus vorstellbar als Lektüre, auch als Vergleich anzulegen mit Texten wie Christian Krachts „Faserland“ oder Thomas Klupps „Paradiso“. Das Buch stand 2011 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und wird aktuell verfilmt (Filmstart Frühjahr 2015). Didakt. Hinweise: Vergleich Film-Buch, Verfassen innerer Monologe, Entwicklungskurve des Protagonisten und der Beziehung der Personen zueinander
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
Erscheinungsjahr
2012ISBN
9783499255762Umfang
237 SeitenMedien
- Buch