Ralph Caspers: Scheiße sagt man nicht! Die 100 (un)beliebtesten Elternregeln.

Besprechung

Der Autor Ralph Caspers „machte das Klugscheißen salonfähig“ (Süddeutsche Zeitung). Bekannt wurde er durch Fernsehsendungen des WDR („Die Sendung mit der Maus“, „Wissen macht Ah!“) und durch eigene Sendungen im KI.KA. Seine dunkle Hornbrille und sein trockener Humor wurden bald zu seinem Markenzeichen. Auf der Internetseite www.scheissesagtmannicht.de erfährt man Näheres zu seinen Sendungen und kann ihm sogar schreiben. Caspers untersucht 100 zumeist allseits bekannte Elternsprüche, wie z. B. „Vom Fernsehen bekommt man viereckige Augen“, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „Wenn man schielt, bleiben die Augen so stehen“ oder „Bonbons darf man nicht zerbeißen“ auf ihre Wahrheitsgehalt. Dabei beginnt er stets mit der Elternregel als Überschrift, liefert sofort im Anschluss die Entscheidung „Stimmt“, „Stimmt nicht ganz“ oder „Stimmt nicht“, um dann auf ca. zwei Seiten in lockerem und unterhaltsamen Ton eine Erklärung parat zu haben. Obwohl Caspers nicht bei allen Erklärungen wirklich Neues bringt, so überrascht er doch immer wieder mit einigen interessanten Details. Die witzigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Eva von Platen beziehen sich auf die jeweilige Text-Passage und unterstreichen den humorvollen Charakter des Buches. Caspers behält bei seinen Erklärungen den populärwissenschaftlichen Tonfall bei, wie er in seiner Sendung vorherrscht. Seine lockere und leicht verständliche Sprache richtet sich an den jugendlichen Leser, verspricht aber auch älteren Lesespaß.