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Annie Ernaux: Eine Frau

Besprechung

Im Mittelpunkt des autobiographischen Werks steht die Mutter der Autorin

Annie Ernaux schildert das Leben ihrer Mutter, ihre Herkunft als Arbeiterin, die sich mit ihrem Mann zur Ladenbesitzerin heraufgearbeitet hat und ihr Leben lang bestrebt war, den erreichten sozialen Status zu bewahren und ihre Tochter zu etwas „Besserem“ zu erziehen. Das gelang auf eine Weise, doch mit jedem Schritt ihres Bildungswegs entfernt sich die Tochter von der Mutter. Diese Distanz belastet das Verhältnis, erst am Ende erfüllt die Tochter die Alzheimer-Erkrankung und das Sterben der Mutter mit großem Mitgefühl. Unter dem Eindruck ihres Todes 1986 hat Ernaux dieses Memoir geschrieben. Wer „Die Jahre“ gelesen hat, wird Orte, Personen und Fakten wiedererkennen. Dort und im zehn Jahre später erschienenen „La honte“ („Die Scham“, noch nicht neu übersetzt) erhält man einen tieferen Einblick in die durch Sozialstrukturen und Zeitgeist geprägte Herkunft der Autorin. Ihre Gesellschaftsdiagnosen in Erzählform prägen die zeitgenössische Literatur Frankreichs.

Didaktische Hinweise

Vergleiche mit anderen Werken der Autorin, Didier Eribons und Edouard Louis' bieten sich an, eine erste Lektüre eines Bourdieu-Textes ebgenfalls. Die Neuübersetzung kann mit dem Original verglichen werden.

Alle hier rezensierten Werke von Annie Ernaux

Gattung

  • Romane
  • Fremdsprachige Bücher

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Französisch
  • Deutsch

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung
  • Interkulturelle Bildung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783518225127

Umfang

89 Seiten

Medien

  • Buch