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Volker Braun: Unvollendete Geschichte

Besprechung

Ein hoher Parteifunktionär in der ehemaligen DDR verbietet seiner Tochter Karin den Umgang mit ihrem Freund Frank, dessen Freund ein „Republikflüchtiger“ ist. Nur vorübergehend vermag sie dem Verbot Folge zu leisten, zieht dann mit Frank zusammen und erwartet schließlich ein Kind von ihm. Auf massiven Druck ihres Vaters sowie ihrer Vorgesetzten – sie ist als Volontärin bei einer Zeitung tätig – versucht sie, sich von Frank zu lösen. Als dieser jedoch einen (scheiternden) Selbstmordversuch unternimmt, schließen sie sich endgültig zusammen – das Ende bleibt offen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive Karins, die sich, im Konflikt zwischen den Ansprüchen einer von ihr bejahten vorgeblich „sozialistischen“ Gesellschaft und ihren Gefühlen, im Zwiespalt sieht. Das Gesellschaftssystem selbst, einst etabliert, um humanere Lebensbedingungen zu schaffen, ist zu einem hohlen Funktionärsapparat erstarrt, der in seiner Existenzangst nur noch blinde Unterwerfung unter widersinnige Normen verlangt.

Didaktische Hinweise

Die „Unvollendete Geschichte“ als Beispiel für Zensur und unterdrückte Literatur (der Titel ist in der DDR niemals in Buchform erschienen), Private Schicksale und deren Verschränkung mit / Spiegelung in politischen Lebensbedingungen. Thematisch: Anpassung vs. individuelle Verwirklig. Aufsatzunterricht: Erörterung, Textanalyse ggf. mit Erörterung, kreatives Schreiben

Alle hier rezensierten Werke von Volker Braun

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

1989 (1975)

ISBN

9783518381601

Umfang

96 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book