Oliver (Text) Scherz; Annette (Ill.) Swoboda: BEN.

Besprechung

Ben erlebt den letzten Sommer vor dem Schuleintritt mit seinem besten Freund, der Schildkröte „Herr Sowa“. Das Tier muss einiges mitmachen, denn der Junge verfügt über viel Fantasie. Ben hat zwar ein Gefühl dafür, was er eigentlich nicht machen soll oder darf, die Folgen seiner Handlungen kann er aber noch nicht überblicken. So produziert er beispielsweise eine Schaumbadüberschwemmung, angelt in der Nacht mit seinem älteren Bruder Fische aus Nachbars Teich oder setzt sich und seine Schildkröte der Strömung im Fluss aus. Seine Abenteuer gehen jedoch immer glimpflich aus. Die Ambivalenz der Gefühle des Jungen scheint häufig durch. Ben hat manchmal Angst, beweist aber auch Tapferkeit und Mut. Mal ist er für seine Umwelt der Kleine, mal der Große. Ist er zu Besuch bei den Großeltern, hat er Heimweh, doch wenn er wieder heimfährt, vermisst er Oma und Opa. Obwohl er noch so klein ist, bildet er sich seine eigene Meinung. Während sein Bruder noch Vorbehalte gegenüber den neu zugezogenen Nachbarsmädchen hat, sind sie für ihn in Ordnung und die gleichaltrige Ina wird bald seine Spielkameradin. Die lebensnahen Geschichten werden in der Ich-Form aus Sicht des kleinen Jungen erzählt und bieten gute Identifikationsmöglichkeiten für Kinder, die ähnlich geschützt und behütet aufwachsen dürfen und trotzdem Raum zur Entfaltung erhalten. Der Protagonist wirkt authentisch, aber auch besonders. Stimmig zum Inhalt präsentieren sich ein humorvoller Erzählton und die gedämpft bunten Bilder von Annette Swoboda. Ein stabiler Einband, festes Papier und ein übersichtlicher Druck runden den auch ästhetisch ansprechenden Eindruck ab. Ein Buch, das man gerne zur Hand nimmt!