Simon van der Geest: Krasshüpfer

Besprechung

Hidde ist 11 Jahre alt und erzählt seine Geschichte selbst. Dabei spricht er den Leser direkt an, dem er mehrmals das Offenlegen eines Geheimnisse ankündigt. Bis es soweit ist, verfolgt der Leser einen Kampf zwischen zwei Brüdern, zwischen Hidde und seinem vierzehnjähriger Bruder Jeppe, um den geheimen Keller, in dem Hidde seine umfangreiche Insektensammlung aufbewahrt und den Jeppe als Übungsraum für sein neues Schlagzeug beansprucht. Aus diesen widerstreitenden Interessen enwickelt sich ein Kampf, der zunächst höchst amüsant ist. Hidde setzt seine Insekten als Waffe ein, und der Leser erfährt sehr viel über diese Tiere, denn Hidde ist Spezialist und zeichnet sie auch. Beweise finden sich in dem Roman. Aber je länger der Kampf andauert, um so gemeiner wird er, bis Hidde schließlich in diesem Keller eingesperrt wird. Hilfe kommt von außen, vom neu zugezogenen Nachbarjungen Bor, in dem Hidde endlich einen Freund findet. Aber das Geheimnis, das die beiden Brüder bis zuletzt vor ihrer allein erziehenden und hoffnungslos überforderten Mutter verbergen, ist weder amüsant noch witzig. Drei Jahre zuvor hat Jeppe seinen damals dreizehnjährigen Bruder Ward in eben jenem Keller eingeschlossen. Ward war krank, erlitt einen Anfall und erstickte, weil er seine Tabletten nicht rechtzeitig nehmen konnte.