Meg Haston: Alles so leicht
Besprechung
Stevie kann nicht verstehen, warum ihre Mutter die Familie einfach verlassen hat. Ohne eine Erklärung ist sie verschwunden. Als ihr Bruder bei einem Autounfall ums Leben kommt, beschließt sie, sich zu Tode zu hungern. Am Jahrestag des Todes ihres Bruders will sie auch nicht mehr am Leben sein. Sie wird von ihrem Vater, der den Ernst der Lage erfasst, in ein Therapiezentrum gebracht. Viele bemühen sich um das Mädchen: ihre Zimmernachbarinnen, mit denen sie sich gut versteht und Anna, die als Therapeutin viel Einfühlungsvermögen zeigt. Doch niemand kann Stevie von ihrem eigentlichen Plan abbringen. Als sie die Nahrungsaufnahme weiter verweigert, wird sie künstlich ernährt. Da muss sie ihren Plan ändern und sammelt, wann immer möglich, Unmengen von Schlaftabletten. Doch noch vor dem Todestag ihres Bruders gelingt es der Psychologin Anna, langsam das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen. Endlich versucht sie zusammen mit ihrem Vater die Trauer anzunehmen und beginnt mit der Verarbeitung. Der Autorin ist eine berührende Geschichte über Verlust, Tod, Trauer, und die damit einhergehende Magersucht gelungen. Sie erzählt einfühlsam und ehrlich, wie sich die Protagonistin kaum helfen kann, am Abgrund steht und welche ungeheure Macht die Krankheit der Magersucht über sie hat. Dieses Buch macht aber auch für Betroffene und Angehörige Hoffnung. Es gibt Wege aus der Sucht, auch wenn eine Heilung schwierig erscheint. Der Roman ist zur Anschaffung für die genannte Altersgruppe unbedingt zu empfehlen. Immer mehr Jugendliche sind von dieser seelischen Störung betroffen. Sie finden hier eventuell einen ersten Anknüpfungspunkt, sich Hilfe zu holen. Sie lesen, dass es sich lohnen kann, Vertrauen aufzubauen und trotz mancher Rückschläge die Hoffnung nicht zu verlieren.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 8 bis 10Fächer
- Deutsch
FÜZ
- Soziales Lernen
Erscheinungsjahr
2015ISBN
9783522202152Umfang
319 SeitenMedien
- Buch