Kilian Leypold: Bulle und Pelle. Eine Geschichte über den Tod

Besprechung

Als Bulles geliebtes Kaninchen Pelle eines Morgens starr und steif im Heu liegt und sich trotz Kitzelns nicht mehr rührt, treibt den sechsjährigen Jungen die existentielle Frage um, wo er sich denn befinde. In diesem „harten kalten Ding, das jetzt im Kaninchenstall lag“, bestimmt nicht! Doch wenn Pelle nicht mehr hier ist, wo ist er dann? Um diesen Umstand zu klären, befragt Bulle zwei Experten, die sich eigentlich mit dem Tod auskennen müssten: seine alte „Knackoma“ und einen Metzger. Beide fabulieren sehr vage von einem Hasenhimmel, was dem Jungen auf seiner Suche kaum weiterhilft. Den besten Tipp erhält er von einem sonderbaren alten Mann an einer Trambahnhaltestelle, der ihn auf eine Wiese an der Endhaltestelle verweist, auf der Pelle neben vielen anderen Häschen herumspringe. Wenn er nur genau hinsehe, könne er ihn dort treffen. Unbeirrbar macht sich Bulle sofort auf zu der magischen Wiese und erlebt dort sein ganz persönliches Wunder - und die Geschichte ein tröstliches Ende.

Die Erzählung, die stimmungsvoll und heiter von Ina Hattenhauer bebildert wurde, behandelt behutsam, kindgemäß und in ganz einfacher Sprache das heikle Thema Tod und vermittelt dabei Trost und Zuversicht. Der Autor und die Illustratorin, die für dieses Buch von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V. ausgezeichnet wurden, verdeutlichen in Wort und Bild, dass sich Kinder ganz konkret mit den Fragen nach dem Tod, dem Jenseits und nach Gott auseinandersetzen können und wollen. Eine anrührende Geschichte, die gar nicht traurig ist, sondern Hoffnung stiftet. Unbedingt lesen und anschauen!