Jens Andersen; Jette (Hrsg.) Glargaard: Astrid Lindgren Louise Hartung. Ich habe auch gelebt! Briefe einer Freundschaft
Besprechung
Louise Hartung, eine intelligente und engagierte Frau, die in der Berliner Kulturverwaltung arbeitete und sich besonders für die Leseförderung einsetzte, lernte 1953 Astrid Lindgren kennen. In den folgenden Jahren kam es bis zu Hartungs Tod 1965 zu einem ausgedehnten Briefwechsel, der hier in Auswahl vorliegt. Die/der Leser/-in erfährt Zeitgeschichtliches, Literarisches und Persönliches. Letzteres ist ausgesprochen spannend, denn die Beziehung zwischen der Deutschen und der Schwedin beruhte auf ungleichen Voraussetzungen und Ansprüchen: Louise Hartung war leidenschaftlich in Astrid Lindgren verliebt, die sich wiederum eine Beziehung mit einer Frau nicht vorstellen konnte, zurückwich, aber weder sie noch die immer wieder enttäuschte Hartung gaben die Beziehung auf. Man traf sich, für Louise Hartung viel zu selten, immerhin gab es aber doch gemeinsame Urlaubsfahrten und gegen Ende des Briefwechsels wird auch Lindgren zugänglicher und engagierter. Ein interessantes Stück Zeit- und Personengeschichte, das man mit Gewinn, Interesse und Anteilnahme lesen kann, die Briefe enthalten zahlreiche Informationen zur Rezeption von Kinder- und Jugendliteratur und den Bemühungen um diese in den Jahren nach dem Krieg. Übersetzung aus dem Schwedischen, Dänischen und Englischen von Kutsch, Angelika; Allenstein, Ursel; Jakobeit, Brigitte
Didaktische Hinweise
Man könnte den Text im Rahmen schriftlicher Arbeiten zur Analyse der Beziehung verwenden oder auch als Beispiel für veröffentlichte Briefe oder Briefwechsel (Aufbau, Adressatenbezogenheit, Herstellung eines „Handlungsfadens“, Problematik der Veröffentlichung etc.).
Gattung
- Sachbücher
Sachbuchkategorie
- Biografien, Autobiografien, Porträts
- Literatur, Lesen, Sprache
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Geschichte
Erscheinungsjahr
2017ISBN
9783548289847Umfang
564 SeitenMedien
- Buch