Christian Waluszek: Allgames
Besprechung
Die Welt im Jahre 2208. Der Meeresspiegel ist gestiegen. Das alte London längst untergegangen. Extreme Hitze oder Kälte herrschen. Stürme toben über die Erde und löschen immer wieder ganze Städte aus. So auch die Stadt, in der Adrians Eltern lebten, nur der kleine Sohn wird gerettet und wächst als sogenanntes Stiftungskind in einem Internat auf. Die Stiftung zahlt seine Ausbildung, aber dafür ist Adrian weder dankbar noch strengt er sich in der Schule besonders an. Als Siebzehnjähriger sind seine einzige Leidenschaft die digitalen Abenteuer in einer „Adventure-Hall“. Dort sitzt er halbe Nächte in einem „Adventure-Egg“, in dem er fantastische Spieleabenteuer erlebt und auch noch Geld gewinnen beziehungsweise verlieren kann. Irgendwann hat er bei seinen Mitschülern hohe Schulden und weil er in allen Fächern außer in Informatik schlechte Noten schreibt, droht er von der Schule zu fliegen. Dann aber nimmt sein Schicksal eine geradezu atemberaubende Wende. Der Internetkonzern Allgames bietet ihm die Chance seines Lebens. Weil Adrian bei einem Programmierwettbewerb gewonnen hat, erhält er eine Ausbildung zum Programmierer. Kain Marverick, der Besitzer von Allgames und der reichste Mann der Welt, kümmert sich persönlich um Adrian. Bei einem der vielen Tests jedoch verliert Adrian sein Augenlicht. Dr. Zhou, der Leiter der Testreihen, ist über diesen Unfall scheinbar bestürzt und pflanzt Adrian einen kleinen Chip ein, mit dem er nicht nur wieder sehen, sondern sich alles merken kann, was er einmal gelesen hat. Adrians Gehirn wird von einem Computer unterstützt. Gemeinsam mit der jungen Biologin Elinor, der angeblich ein ähnlicher Unfall wie Adrian widerfahren ist, auch sie ist blind und trägt einen von Dr. Zhous Chips im Kopf, soll Adrian als Kommandant eines Raumschiffes eine Expedition zum Mond leiten. Während der langen und anstrengenden Ausbildung begreifen die beiden, dass sie durch die Chips in ihren Köpfen zwar eine übermenschliche Merkfähigkeit haben, aber dass ihre Erinnerung an ihre Vergangenheit verblasst. Immer wenn Adrian und Elinor auf verbrecherische Maßnahmen von Dr. Zhou und Kain Maverick stoßen, werden die Chips in ihren Köpfen abgeglichen - und am nächsten Tag sind ihre Erinnerungen verschwunden. Dennoch gelingt es Adrian schließlich den Fängen der beiden Verbrecher zu entkommen, welche nach nichts Geringerem streben als nach der Herrschaft über die Welt.
Didaktische Hinweise
Christian Waluszek hat einen rasanten Science-fiction-Romane geschrieben, der den Leser gekonnt in seinen Bann zieht. Die Gefahr eines Internetkonzerns, der sich anschickt, die Gedanken und auch die Gefühle seiner Kunden zu kontrollieren, ist hochaktuell. Auch die Faszination, die von Internetspielen ausgeht, dürfte jungen Lesern bekannt vorkommen. Im Unterricht kann man anhand dieser Lektüre die Bedrohung, die von selbstherrlichen Internetunternehmen ausgeht, sehr anschaulich und beeindruckend behandeln. Die Webseite des Verlags hält ein interessantes Interview mit Christian Waluszek bereit. Im Thienemann Verlag ist das E-Book erschienen. Fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele: Medienbildung
Gattung
- Science-Fiction
- (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)
- Romane
Eignung
sehr gut als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 8 bis 10Fächer
- Deutsch
- Informatik/Wirtschaftsinformatik
- Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)
FÜZ
- Medienbildung/Digitale Bildung
Erscheinungsjahr
2013ISBN
9783551310415Umfang
467 SeitenMedien
- Buch