Friedrich Schiller; Dieter Wiesmüller: Der Taucher
Besprechung
Dieses großformatige Bilderbuch weist eine bemerkenswerte Zweiteilung auf: Auf den ersten sieben Seiten ist auf mittelblauem Hintergrund Friedrich Schillers Ballade „Der Taucher“ (1797) in hellgrüner Schrift abgedruckt. Der bekannte Text erzählt vom Mut eines jungen Mannes, der es wagt, den goldenen Becker des Königs aus dem tobenden Meer zu holen. Der Taucher bezwingt dabei das aus der griechischen Mythologie stammende Meeresungeheuer Charybdis, indem er den Becher aus deren Schlund hervorbringt. Doch die Hybris des Königs, der seine Tochter demjenigen zur Frau geben will, der von den Klippen springt, um den Becher ein zweites Mal zu holen, steckt den jungen Mann an und er taucht wieder hinab, kehrt jedoch nicht mehr zurück. Die onomatopoetischen Wendungen, die das tobende Meer als auditiven Sinneseindruck nahe bringen, setzt der zweite Teil des Buches in visuelle Bildlichkeit um. Die großflächige Malerei betont die Weite und die Gewalt der Naturkräfte, vor denen menschliche Figuren klein und unbedeutend erscheinen. Einzig die Tochter des Königs, die vor dem Unglück warnt, erhält eine sichtbar herausragende Position in den doppelseitigen Bildern. Der Illustrator Dieter Wiesmüller wurde mehrfach für seine Buchkunst und seine Titelblattgestaltungen (u.a. im Spiegel) ausgezeichnet.
Didaktische Hinweise
Neben der Erschließung der Ballade und der produktiven Annäherung an die Illustrationen im fächerübergreifenden Unterricht bietet es sich an, das Bilderbuch in seiner Text-Bild-Komposition zu beschreiben, zu werten und Besprechungen zu verfassen, um diese ggf. zu veröffentlichen. Der breite Einsatz des Buches reicht vom Vorlesen in der Grundschule bis zur Texterschließung anhand literaturwissenschaftlicher Kriterien in der Oberstufe.
Gattung
- Bilderbücher
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 4 bis 12Fächer
- Deutsch
- Kunst
Erscheinungsjahr
2009ISBN
9783551517166Umfang
40 SeitenMedien
- Buch
- E-Book