Charlotte (Text) Habersack; Fréderic (Ill.) Bertrand: Bissig / Bitte nicht öffnen! Bd. 1

Besprechung

Eines Tages bekommt Nemo unerwartet ein Paket – adressiert „An Niemand! Wo der Pfeffer wächst am Arsch der Welt“ mit der Aufschrift „Bitte nicht öffnen! Bissig!“. Aber anstatt das Paket zur Post zurückzubringen, öffnet der Junge das Paket, denn er ist sich sicher: Das Paket hat sich bewegt! Von nun an geschehen seltsame Dinge: Ein Plüsch-Yeti namens Icy-Ice-Monsta hüpft aus dem Paket, erwacht zum Leben, wächst in kürzester Zeit ganze zweieinhalb Meter und will unbedingt wieder nach Hause. Überall, wo der Yeti auftaucht, ist absolutes Chaos vorprogrammiert. So schneit es zum Beispiel mitten im Sommer solche Schneemassen, dass das Städtchen Boring darin zu versinken droht. Mit dem Yeti beginnt für Nemo und seine Freunde Fred und Oda ein großes Abenteuer: Werden sie es schaffen ihren Yeti vor den Bewohnern des Städtchens zu verstecken und sein Zuhause zu finden?Mit dieser unterhaltsamen, humorvollen und spannenden Abenteuergeschichte gelingt der Autorin Charlotte Habersack ein wunderbarer Auftakt der gleichnamigen Reihe. Besonders auffallend ist das aufwendig gestaltete Cover des Buches. Einem Paket nachempfunden enthält es ein ausgestanztes Loch, durch welches ein riesiges Auge sichtbar wird. Öffnet man das Buch, wird ein etwas unheimlich und doch freundlich dreinschauender Yeti sichtbar. Der sich an der Alltagssprache des kindlichen Lesers orientierende Erzählstil ermöglicht ein zügiges Eindringen in die Geschichte. Vor allem die unterschiedlichen Charaktere werden sympathisch sowie mehrdimensional dargestellt und bieten geeignete Identifikationsfiguren für Leser zwischen 8 und 11 Jahren. Der Yeti zeichnet sich vor allem durch seinen wortwitzigen Sprachduktus aus und dürfte den Leser zum Schmunzeln bringen. Die vereinzelt eingestreuten Bilder von Fréderic Bertrand unterstützen den Leseprozess hervorragend und gestalten ihn durch ihre Detailtiefe weiter aus. Am Ende der Geschichte bleiben einige Fragen ungeklärt, so dass der Leser schnell zum zweiten Band „Bitte nicht öffnen! Schleimig!“ greifen will.