Hergé: Tim und Struppi. Kompaktausgabe Band 1
Besprechung
In acht gebundenen Sammelbänden bringt der Carlsenverlag die Abenteuer von Tim und Struppi in einem zu den Originalausgaben verkleinerten und deshalb etwas mühsam zu lesenden Format heraus. Der erste Band umfasst die Comics „Tim im Lande der Sowjets“ und „Tim im Kongo“. Das 1928 entstandene „Tim im Lande der Sowjets“ weist im Gegensatz zu den späteren Geschichten von Hergé noch keine durchgängige Dramaturgie auf, sondern zeigt eher eine lose Aneinanderreihung von kleinen Abenteuern. Auch die Qualität der Schwarz-Weiß-Zeichnungen hat noch nicht die der folgenden Bänden erreicht. Inhaltlich distanzierte sich Hergé später auf Grund seines propagandistisch antikommunistischen Grundtons von diesem ersten Werk. Der Zeichenstil des farbigen „Tim im Kongo“ ist deutlich filigraner als der seines Vorläufers: Tim ist auf Safari im Kongo und erlegt während des Abenteuers viele heute gefährdete Tiere. Zudem werden die im Comic auftretenden Afrikaner in dieser Geschichte ausnahmslos einfältig und naiv dargestellt.
Auf Grund seiner inhaltlichen Anachronismen ist dieser Band nur den begeisterten „Tim und Struppi“-Fans zur Vervollständigung ihrer Sammlung zu empfehlen. Daneben kann er wohl nur als Zeitdokument gesehen werden und dient nur bedingt als Einstieg in die ansonsten wunderbare Comicwelt von Tim und Struppi. Als Gegenstand für ideologie- und sprachkritische Analysen jedoch durchaus geeignet.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Comics, Comic-Romane, Graphic Novels
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 5 bis 13Fächer
- Deutsch
- Kunst
Erscheinungsjahr
2013ISBN
9783551738998Umfang
206 SeitenMedien
- Buch