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Flix: Glückskind

Besprechung

Seit 2015 erscheint jede Woche in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Comic Strip mit dem Titel „Glückskind“. Ein Romanautor namens Glück mit Schreibblockade lebt mit seiner kleinen, aber manchmal sehr erwachsen argumentierenden Tochter Josi allein. Die Mama gibt es nicht mehr, was das kleine Mädchen immer mal wieder in tiefe Trauer versetzt. Meist ist es aber sehr vergnügt und stellt allerhand an. Alle Episoden spielen im Haus und im Garten der Glücks, selten in der nahen Umgebung. Der Carlsen Verlag hat den ersten Band einer hoffentlich fortzusetzenden Reihe mit gesammelten Strips veröffentlicht. Zu Beginn bringt Josi einen dreibeinigen Waschbären namens Rocco nach Hause. Der Vater wehrt sich vehement gegen den Familienzuwachs, setzt sich aber, wie meist, nicht durch: nach zwölf Episoden und vielen Tricks, mit denen Josi ihren dreibeinigen Freund ins Haus schleusen will, kommt Weihnachten und Rocco darf mitfeiern. Doch es gibt immer mal wieder Krisen im Leben der drei, zum Beispiel wenn Rocco im Kühlschrank sitzt und Pappas Eierlikör austrinkt. Es gibt nur wenig weitere Personen in Josis Welt, Herrn Nuding, einen sehr unangenehmen Nachbarn, und einen ebeso widerlichen kleinen Jungen namens Quentin und seine Katze. Das Besondere an den kleinen Geschichten ist Josi, die alles hat, was ein Kind im Vorschulalter ausmacht und am liebsten Prinzessin Glitzerpups im Fernsehen anschaut und es hasst zu baden, aber in ihrer unverfälschten kindlichen Moral und mit ihrer philosophischen Fragetechnik die Verbiegungen der Erwachsenen aufdeckt. Nur der Waschbär ist noch klüger und korrigiert Josi, wenn sie allzu überheblich wird. Die Zeichnungen sind schwarzweiß, die Panels variieren nur geringfügig in der Form, jede Episode umfasst eine Seite, was den zwei Strips in der Zeitung entspricht. Die Figuren, vor allem Josi, sind expressiv gezeichnet, wobei auch die Schriftgröße zu Hilfe genommen wird, wenn große Emotionen ausgedrückt werden sollen. Flix durfte dieses Jahr als erster deutscher Zeichner einen Band „Spirou“ zum 80jährigen Jubiläum der Serie gestalten.

Didaktische Hinweise

Die kurzen Episoden können in Gruppen bearbeitet werden, wobei der Gehalt oft nicht leicht herauszuarbeiten ist. Arbeitsformen können Zusammenfassungen oder Fortsetzungen sein, eigene Zeichnungen oder Charakterisierungen der Figuren. Anhand einer Seite kann das Vokabular zur Beschreibung von Comics behandelt werden. Ältere Schüler/-innen interessiert die Frage nach der Komik: wer lacht warum, Erwachsene oder Kinder? Die Publikation in einer renommierten Tageszeitung wird dabei auch Thema sein.

Alle hier rezensierten Werke von Flix

Gattung

  • Comics, Comic-Romane, Graphic Novels

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Kunst

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783551783868

Umfang

95 Seiten

Medien

  • Buch