Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind
Besprechung
Per Zufall lernen sich Emmi Rother und Leo Leike im Internet kennen. Emmi will ein Zeitungsabonnement kündigen und landet bei Leo. Ein reger Austausch von Mails kommt zustande, die beiden sind sich zuerst sympathisch, finden sich dann interessant, warten immer sehnsüchtiger auf Antwort und verlieben sich schließlich ineinander. Allerdings ist die Frage, ob man das überhaupt über zwei Menschen sagen kann, die sich ausschließlich über Mails kennen (und durchaus einiges verschweigen). Aber „schreiben ist küssen mit dem Kopf“, und das ist nicht unproblematisch, denn Emmi ist verheiratet, eigentlich glücklich, aber dann wohl doch nicht so ganz. Dies ist keine neue Geschichte, neu aber ist die Art der Darstellung. Was verbergen die beiden? Was offenbaren sie? Was ist real, was Projektion? Warum diese Angst vor einem wirklichen Treffen? Das Buch besteht tatsächlich nur aus E-Mails und ist dabei erstaunlich anrührend, unterhaltsam und spannend, ein wirkliches Lesevergnügen, eine echte Innovation. Schon deshalb dürfte das Buch für die junge Generation interessant sein.
Didaktische Hinweise
Das Buch ist geeignet als Leseangebot für die Oberstufe, in Referaten oder Facharbeiten könnte man es analysieren und mit dem klassischen Briefroman vergleichen lassen. Auszugsweise kann es im Unterricht besprochen oder als Grundlage für eine literarische Textanalyse verwendet werden.