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Melda Akbas: So wie ich will. Mein Leben zwischen Moschee und Minirock

Besprechung

Die 1991 geborene Melda Akbas steht kurz vor dem Abitur, als sie dieses Buch schreibt. Sie hat sich bislang als stellvertretende Schülersprecherin engagiert, ist im Bezirksschülerausschuss, arbeitete für die Türkische Gemeinde in Deutschland und wurde 2009 von der Deutschen Bank und der Initiative „Deutschland- Land der Ideen“ für ihr Projekt „l.o.s. – let`s organize somethin`“ ausgezeichnet. Neben diesen umfangreichen Tätigkeiten geht sie in ihrer Autobiografie auch ausführlich auf ihre Situation als Deutsch-Türkin ein. Sie beschreibt ihre Wohnsituation, den Stellenwert und die Gepflogenheiten ihrer Familie und die regelmäßigen Türkeiurlaube. Sie schildert dem Leser ihren Freundeskreis und lässt ihn an ihrer Gedankenwelt teilhaben, die vor allem in den Bereichen Sexualität und Familiengründung von den Ansichten ihrer Eltern abweicht.

Die Biografie liest sich leicht und entbehrt jeglicher Verbitterung. Pubertär gefärbte extreme Ansichten oder eine innere Zerrissenheit sind nicht zu spüren. Obwohl die Autorin von sich selbst sagt: „Ich bin Türkin, aber ich bin Deutsche“, führt die Zugehörigkeit zu beiden Gruppen nicht zu einem Dilemma. Es überwiegt eine sehr positive Weltanschauung. Melda Akbas und dem Leser wird aber auch deutlich, dass nicht alle Jugendliche mit Migrationshintergrund ihre Ansichten teilen. Als sie für das letzte Schuljahr an ein Gymnasium in Kreuzberg mit einem Anteil an Migrantenkinder von achtundneunzig Prozent wechselt, merkt sie, dass es wie in jeder Gesellschaft auch unter den Migrantenkindern verschiedene Einstellungen gibt. Fächerübergreifende Ziele: Interkulturelle Bildung

Didaktische Hinweise

Gerade weil hier einmal kein verbittertes Migrantenkind spricht, eigenen sich Passagen dieser Autobiographie für den Religions-, Ethik-, Sozialkunde- oder Deutschunterricht. "In den allzu oft im korrekten Betroffenheitsduktus verharrenden Diskussionen über die Fragen von Integration und Parallelgesellschaft in Deutschland tut es gut, Melda Akbas' unaufgeregte Stimme zu vernehmen" - so das Urteil der ZEIT.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Interkulturelle Erziehung
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783570100431

Umfang

240 Seiten

Medien

  • Buch