John Stephens: Emerald

Besprechung

„Emerald“ erzählt den Anfang einer packenden und spannenden Familiengeschichte um die 14-jährige Kate und ihre beiden jüngeren Geschwister Michael und Emma, die in den Bann der unermesslichen Macht der „Chroniken vom Anbeginn“ geraten. Die drei Geschwister landen nach 10-jähriger Waisenhaus-Odyssee im abgelegenen Anwesen des Dr. Pym, der sich als Zauberer entpuppt. Als Kate, Michael und Emma das düstere Herrenhaus erkunden, finden sie ein uraltes Buch mit leeren Seiten, das sie unversehens in die Vergangenheit katapultiert. Sie reisen mithilfe des Buches durch die Zeit, verlieren einander und müssen alleine mit den unterschiedlichsten Problemen klarkommen, treffen auf eine bösartige Hexe, unheimliche Untote, Zwerge und andere magische Wesen. Dabei gewinnen sie auch Freunde, finden wieder zueinander und entdecken, dass das Buch der Schlüssel zum Wiedersehen mit ihren Eltern ist.

Geschickt verwebt Stephens Bekanntes mit Ungewöhnlichem und erschafft dabei eine reizvolle, gefährliche und fesselnde Welt. Man kann sich sofort mit den drei Hauptfiguren identifizieren: Die früh erwachsene Kate übernimmt stets die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister, wird jedoch manchmal von dieser „Pflicht“ beinahe erdrückt. Der zarte und immer ein wenig ängstliche Michael ist klug und belesen und begeistert sich für alles, was Zwerge betrifft. Das Nesthäkchen Emma ist mutig, stets angriffslustig, in vielen Situationen stur und zickig und nie um eine spitze Bemerkung verlegen. Im Verlauf der Geschichte wachsen die Geschwister über sich hinaus und gewinnen an Selbstsicherheit und anerkennen die Stärken des anderen. Dieser Entwicklungsprozess spricht nicht nur Jugendliche an. Das von Alexandra Ernst übersetzte Buch ist Band 1 der Trilogie „Die Chroniken vom Anbeginn“. Die Bände um das Leben und den Tod werden folgen. Wir sind gespannt, wie es weitergeht!