Sabine Christiansen; Janosch (Hg.): Gibt es hitzefrei in Afrika?

Besprechung

Das von Unicef initiierte und von Sabine Christiansen und Janosch herausgegebene Buch ist aufgebaut wie ein Lexikon. 99 Themen werden in alphabetischer Reihenfolge interessant besprochen. Dabei greifen die Autoren Leo G. Linder (Filmemacher und Autor) und Doris Mendlewitsch (Literaturagentin und Autorin) Einzelschicksale heraus, an denen sie exemplarisch erklären, wie Kinder in verschiedenen Ländern dieser Welt leben. So kann sich der junge Leser ein Bild machen, von A wie Adoption über H wie Hitzefrei bis Z wie Zuhause. Schwierige Probleme werden nicht ausgespart: Krankheiten, soziale Probleme, Krieg. Das Buch ist trotz des Aufbaus weniger ein Lexikon als ein Buch mit Sachgeschichten. Der Lebendigkeit und Anschaulichkeit, die durch die gewählte Darstellungsform erreicht werden, stehen eine subjektive Auswahl der Themen und eine reduzierte Sachinformation gegenüber. Die Sprache ist klar und für die empfohlene Altersgruppe (10 +) gut verständlich. Querverweise am Ende jedes Abschnitts erleichtern dem Leser das Entdecken von Zusammenhängen. Begleitet werden die Artikel durch bunte Fotos und die bekannten Janosch-Illustrationen, so dass ein eher heiterer Gesamteindruck entsteht, der angesichts von so ernsten Themen wie Aids, Hungersnot, Landminen, Kindersoldaten, Menschenhandel etc. befremdlich wirkt. Die an anderer Stelle sehr zu lobenden Bilder von Janosch sind hier manchmal einfach unpassend. Ein Beispiel auf Seite 211: Ein Foto zeigt zwei Straßenkinder, die in Kairo direkt neben der Fahrbahn einer Autostraße auf dem Asphalt schlafen. Das begleitende Bildchen zeigt den aus Janoschbüchern bekannten Frosch, der neben einer Blume schläft.