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Wolfgang Böhmer: Hesmats Flucht. Eine wahre Geschichte aus Afghanistan

Besprechung

Der Autor und Journalist berichtet aus der Sicht des jungen Hesmat, der ein ganzes Jahr lang auf der Flucht ist. Sein Ziel ist London, wo er studieren und Arzt werden will. Weder von der Flucht noch von London hat er keine Vorstellung, außer das, was ihm sein bereits in London abgekommener Onkel erzählt hatte. Arzt will er werden, weil er zusehen hatte müssen, wie seine Mutter an einer Lungenkrankheit starb. Ausgestattet mit einer großen Summe in Dollar begibt er sich auf den Weg. Durch Korruption und Betrug wird er nach und nach um das Geld gebracht, obwohl er sich fast immer an die Devise hält „Vertraue niemandem“. Er erlebt unsagbar Schlimmes, der Tod des einzigen Freundes Fahid, den er während der Flucht kennen gelernt hatte, bleibt ein traumatisches Erlebnis. Wochenlange Wartezeiten, Gefängnisaufenthalte, erniedrigende Arbeit – Hesmat wird dadurch vor der Zeit erwachsen. Der Autor hat ihn in einem SOS-Kinderdorf in Tirol getroffen, seine Geschichte aufgeschrieben und sich für eine Aufenthaltserlaubnis eingesetzt. Für seine Familie ist er ein Verräter, der Kontakt ist abgebrochen.

Didaktische Hinweise

Die Geschichte ist sachlich, ohne Larmoyanz oder falsche Betroffenheit geschrieben. Gerade daher eignet sie sich als Lektüre, zum Beispiel für den Ethik-Unterricht. Dass Spannung nicht um ihrer selbst willen fiktional hergestellt, sondern vom Leben erzeugt wird, hält die jungen Leser bei der Stange und lässt sie miterleben, wie Krieg und Vertreibung Kindheit und Jugend zerstören.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

Erscheinungsjahr

2008

ISBN

9783570305492

Umfang

285 Seiten

Medien

  • Buch