Charles Benoit: Cold Calls
Besprechung
Mobbing ist mittlerweile ein weit verbreitetes Thema in Jugendbüchern. Der Autor Charles Benoit erzählt allerdings aus einer vollkommen anderen Perspektive heraus. Zunächst scheinen drei voneinander unabhängige Geschichten von drei Jugendlichen erzählt zu werden: Eric, der Fußballer, Shelly, das Goth-Mädchen und Fatima, die äußerst pflichtbewusste Tochter. Gemeinsam ist ihr Problem. Denn sie alle haben ein Geheimnis, das ein geheimnisvoller Anrufer herausgefunden hat. Damit erpresst er sie, sie müssen Mitschüler mobben und öffentlich bloßstellen. Aus Angst gehen alle drei darauf ein und werden erwischt. Als Maßnahme müssen sie an einer Anti-Mobbing-Therapie teilnehmen und erfahren durch Zufall von ihren Geschichten. Sie beschließen, gemeinsam den unbekannten Täter zu suchen – dennoch bleibt immer die Angst, denn ihre Geheimnisse darf niemand erfahren.
Unter den zahlreichen Büchern, welche sich mit der Mobbing-Thematik auseinandersetzen, stellt dieses Jugendbuch sicherlich ein außergewöhnliches Exemplar dar. Denn zu Beginn scheint das „Auftrags-Mobbing“ für alle drei eine Lösung zu sein, um ihre Geheimnisse zu bewahren. Erst durch die Gespräche miteinander erkennen sie, was ihre Taten für die „Opfer“ bedeuten.
Insgesamt ein interessantes Buch als Klassenlektüre, da es hilft, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, aus welchem heraus der „erhobene Zeigefinger“ nicht mehr nötig ist, da er sich von selbst erklärt.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Romane
Eignung
sehr gut als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 8 bis 10Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
2016ISBN
9783570310083Umfang
319 SeitenMedien
- Buch