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Marion Charles: Ich war ein Glückskind

Besprechung

Knapp ein Jahr lang, von November 1938 (Novemberpogrome) bis zum Juli 1939 (Beginn des 2. Weltkrieges) werden mehr als 10.000 jüdische Kinder aus Deutschland und den bedrohten Nachbarländern ins Exil geschickt und so vor dem Holocaust gerettet – oftmals als einzige in der Familie. Auf einem dieser Kindertransporte findet sich plötzlich Marion Charles (eigentlich Czarlinski) wieder, 11 Jahre, ihrer Familie und der geliebten Heimat Berlin entrissen. Sie erzählt in diesem Tagebuch ihre Geschichte: die Trennung von allen Menschen, die sie liebt, die Reise in das unbekannte London, die fremde Sprache, die verschiedenen Pflegefamilien, ihre Briefe in das Kriegsdeutschland, die neue Schule, der Versuch neue Freunde zu finden. Parallel dazu erfährt der Leser an einigen Stellen Hintergrundinformationen über den Kriegsverlauf; etliche Fotos lassen die packend erzählte Geschichte noch lebendiger werden. Das Vorwort ihrer Tochter, der Autorin Wendy Leigh, macht Sinn. Leider aber führt der Prolog unnötigerweise die 14-jährige Schülerin Anna Kiefer mit ein, die Marion Charles für die Schülerzeitung interviewen möchte; dies verwirrt den Leser eher. Fächerübergreifende Ziele: Politische Bildung

Didaktische Hinweise

Dieses Büchlein hat das Zeug zum Klassiker: Ähnlich wie im Tagebuch der Anne Frank verschmelzen historische Ereignisse mit den sehr individuellen Bedürfnissen eines Mädchens, das gerade dabei ist, erwachsen zu werden. Insofern ist das Buch nicht nur für die Schulbibliothek zu empfehlen, sondern auch als Klassenlektüre im Deutsch- und/oder Geschichtsunterricht sowie für Projekte zum Thema „Nationalsozialismus“ und „Holocaust“.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 6 bis 9

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783570402221

Umfang

224 Seiten

Medien

  • Buch