Kristin Marja Baldursdóttir: Die Eismalerin
Besprechung
Die Geschichte beginnt um 1900 in Island. Trotz widrigster Umstände verschafft die Witwe Steinunn ihren Kindern eine Schulbildung. Die künstlerisch begabte Tochter Karitas studiert sogar an der Akademie in Kopenhagen, was ihr eine reiche Gönnerin ermöglicht hat. Nach Island zurückgekehrt, lernt sie den attraktiven Sigmar kennen. Die Faszination ist groß, aber Sigmar will zu Reichtum und Ansehen kommen und lässt seine Frau mit den mittlerweile geborenen Kindern immer wieder lange Zeit allein in unwirtlicher Umgebung. Unterstützt nur von Frauen in ähnlicher Lage, völlig überfordert mit den Belangen der Kinder, des Haushalts und der Landwirtschaft, kann Karitas ihre künstlerische Begabung nur wenig entfalten. Ihre modernen Vorstellungen treffen in ihrer Umgebung auch weithin auf Unverständnis. Als Sigmar nach 13 Jahren als gemachter Mann zurückkommt und ihr ein Haus und die Möglichkeit zu malen in Aussicht stellt, weist sie ihn zurück und will nun endlich ihr eigenes Ding machen. Interessant an dem Buch sind vor allem der Blick auf Island, seine Natur, die harten Lebensverhältnisse (das Einsalzen des Herings bedeutet wochenlanges Arbeiten mit offenen Händen, Lederschuhe und dänischer Plunder sind unerhörter Luxus) und die große Hilfsbereitschaft und Solidarität der Menschen, vor allem der Frauen untereinander.
Didaktische Hinweise
Evtl. einsetzbar zu Themen wie Island, Emanzipation, Künstlertum
Gattung
- Romane
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Geografie/Erdkunde
FÜZ
- Alltagskompetenz und Lebensökonomie
Erscheinungsjahr
2012ISBN
9783596169320Umfang
464 SeitenMedien
- Buch