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Michael Wildenhain: Das Singen der Sirenen

Besprechung

Jörg Krippen ist Literaturwissenschaftler, Frankensteinexperte, und hat einen (befristeten) Lehrauftrag in London. Er gehört zum akademischen Prekariat, das Geld ist knapp, zuhause in Berlin warten seine Frau Sabrina (kennengelernt haben sie sich beim bewaffneten Häuserkampf, Sabrina ist ihrem Mann an Tatkraft, Gewalttätigkeit und brutalem Vokabular deutlich überlegen) und sein Sohn Leon. In London verliebt er sich in eine junge, indischstämmige Stammzellenforscherin, Mae. Streitgespräche über das Verhältnis von Natur- und Geisteswissenschaften gehören zu dieser Liebe dazu. Das Treffen ist jedoch geplant gewesen: Maes drogenzerstörte Schwester Arundhati ist die Mutter eines weiteren Sohnes von Krippendorf, vor zwölf Jahren in Berlin gezeugt, von dem der Vater nichts gewusst hat. Raj, der indische Sohn, ist ein genialer Schachspieler, er liebt Rugby, so wie der Berliner Sohn Fußball liebt. Krippen fühlt sich zerrissen, am Ende kehrt er doch nach Berlin zurück, auch weil der Kampf gegen Pegida ihm notwendig erscheint. Aber seine Liebe zu Leon (der wohl, wie sich im Lauf der Geschichte herausstellt, anders als Raj nicht sein leiblicher Sohn ist) und letztlich auch die Nähe zu Sabrina sind ausschlaggebend, obwohl auch Mae als große Liebe bleiben wird.

Didaktische Hinweise

Das Buch war für den Deutschen Buchpreis 2017 nominiert, es liest sich anstrengend, ist aber sprachlich durchaus reizvoll und enthält viele inhaltlich interessante Aspekte. Für die Schule scheint es eher auszugsweise geeignet, gerade die Vater-Söhne-Kapitel würden sich für eine Interpretation anbieten.

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783608983043

Umfang

318 Seiten

Medien

  • Buch