Anna Mitgutsch: Die Annäherung
Besprechung
Roman eines schwierigen Miteinanders. Nach dem Tod seiner ersten Frau zieht der Vater Theo zunächst das Mädchen Frieda alleine auf. Als er sich in Berta, eine pragmatisch-sinnliche Frau verliebt, eskalieren die Probleme so, dass Frieda ausziehen muss, der Kontakt jahrelang gar nicht mehr besteht und selbst die erwachsene Tochter, die ohnehin mit dem Tod ihres Sohnes und der Entfremdung der Tochter zu kämpfen hat, noch immer um die Zuneigung des Vaters ringt und seine Feigheit, sein Sich-nicht-Stellen entschuldigt und verstehen will. Verzweifelt fragt sie auch immer wieder nach seiner Schuld als Soldat im Zweiten Weltkrieg: Was hat er gewusst? Was hat er getan? Seine Abwehr, seine Zurückweisung tun ihr weh und machen sie zornig. Ausgerechnet über seine junge ukrainische Pflegerin Ludmila, die ihm, nachdem Berta sie verjagt hat, so sehr fehlt, kommen sich die beiden näher: die unerbittliche enttäuschte und fordernde Frieda und der zaghafte, unentschiedene und schwache alte Mann.
Didaktische Hinweise
Mit feinen Einzelbeobachtungen stellt die Autorin seelische Verästelungen vor historisch-soziologischer Kulisse dar. Zu den Themen Generationenkonflikt,Vergangenheitsbewältigung, Verhältnis der Nachgeborenen zur Kriegsgeneration geeignet, auch auszugsweise etwa bei den Schilderungen des großelterlichen Hofs verwendbar.
Gattung
- Romane
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
2016ISBN
9783630874708Umfang
448 SeitenMedien
- Buch