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Michaela Karl: „Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber“. Dorothy Parker. Eine Biografie

Besprechung

Die erste deutschsprachige Biografie Dorothy Parkers hat lange auf sich warten lassen. Ihr bewegtes Leben ist selbst ein Stoff für Romanee. Aus den Zeugnissen ihrer Freunde und Liebhaber, aus den Geschichten Truman Capotes und anderer Autoren weiß man einiges über die Autorin. Ihr eigentlicher Heimatort war New York, auch wenn sie einige Zeit in Kalifornien und Europa gelebt hat. In Paris begegnete sie Hemingway und Scott Fitzgerald, dem ganzen Kreis der verlorenen Generation, wie sie Hemingway in „Paris est une fête“ geschildert hat. Dorothy Parker war eine der ersten modernen Journalistinnen, im Alter von 21 Jahren stellte sie sich dem Chefredakteur von „Vanity Fair“ vor und machte ihm klar, dass er sie braucht. Sie schrieb für die großen Magazine und war der Mittelpunkt einer Runde von Kulturschaffenden, die sich auch zu ausgeprägtem Alkoholkonsum im heute noch existierenden Hotel Algonquin traf. Sie war das Zentrum des „Vicious circle“, der dort zeitweise täglich zusammenkam und aus dem der „New Yorker“ entstand, für den D.P. schrieb, und eine bissige und unerbittliche Kritikerin der literarischen Szene. Ihre eigenen Werke, Drehbücher und Kurzgeschichten, waren zum Teil sehr erfolgreich. Im Grunde jedoch war Dorothy Parker ein unglücklicher Mensch. Nur unter gewaltigen Alkoholmengen war sie, wenn überhaupt, fähig zu arbeiten. Nach zwei gescheiterten Ehen und vielen unglücklichen Beziehungen litt sie unter Depressionen und Schlaflosigkeit und starb 1967 allein in einer Art Hotel für Senioren in New York an einem Herzinfarkt. Diese bemerkenswerte Geschichte einer Frau, die vom Schreiben leben wollte, sich gegen Faschismus und Rassismus einsetzte und dafür in die Fänge des McCarthy-Clans geriet, wird von Michaela Karl entgegen der Erwartung, die der Titel auslöst, arg bieder und langweilig berichtet. Leider fehlen auch weitgehend inhaltliche Bezüge zum Werk Dorothy Parkers.

Didaktische Hinweise

Dorothy Parkers Kurzgeschichten gehören auch heute noch in den Literaturunterricht der Oberstufe. Die Biographie dient als Grundlage für Referate, die durch Recherche im Internet aufgelockert werden kann, zum Beispiel unter www.algonquinhotel.com. Schülerinnen vor allem werden sich für die Kolumnistin D. Parker interessieren und Vergleiche zu Carie Bradshaw aus der amerikanischen Serie „Sex and the City“ herstellen können.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Englisch

Erscheinungsjahr

2011

ISBN

9783701731909

Umfang

281 Seiten

Medien

  • Buch