Gabi Kreslehner: PaulaPaulTom ans Meer
Besprechung
Paula will weg, ans Meer. Stattdessen soll sie für eine Familienfeier ihren behinderten Bruder aus einem Heim abholen. Auf dem Weg dahin lernt die 15-Jährige im Zug den 17-jährigen Tom kennen. Die beiden ziehen sich sofort an, wohl so was wie Liebe auf den ersten Blick. So wartet Tom auch am Bahnhof, von dem aus Paula mit ihrem Bruder nach Hause losstarten will. Seine Saxophon-Musik lockt Paulas Bruder Paul an. Als der erfährt, dass Tom ans Meer fährt, will er mit. Weil es auch Paulas schon lang gehegter Wunsch ist und wohl auch ein bisschen wegen Tom schließt sich Paula mit Paul an. Sie verbringen schöne Tage bei Toms Opa, Paula trifft auf eine alte Bekannte und - das Wichtigste – sie söhnt sich mit Paul aus, für den sie immer zurückstehen musste und den sie deshalb einmal am liebsten verschenkt hätte. Nicht immer wird der Plot stringent erzählt: So ist eigentlich unklar, warum in einer Rückblende nochmals aufgegriffen wird, warum Paula und nicht ein Elternteil Paul abholen. Zu den bereits vorher kurz erwähnten Fakten gesellen sich keine neuen hinzu. Auch Zufälle wirken ein wenig arg konstruiert: So ist die Kundin von Paulas Mutter nicht nur Paulas Lehrerin, sondern dann auch gleich die neue Geliebte von Toms Großvater. Auch wird ein früherer Meerbesuch mit wohl negativen Ereignissen angedeutet, bleibt aber letztlich ungeklärt. Überhaupt wollen alle drei Hauptpersonen ganz unbedingt ans Meer ...Und trotzdem legt man das Buch nur ungern aus der Hand. Grund dafür ist die fesselnde Sprache Kreslehners. Die Autorin von „Charlottes Traum“ und „Und der Himmel rot“ setzt den stream of consciousness konsequent ein, sodass man an Paulas Gedanken und Assoziationen teilhat und wissen will, wie es weitergeht. Dazu kommen eine ausdrucksvolle Sprache und die Sprachspielereien Pauls, die am Ende auch von Tom und Paula aufgegriffen werden. Neben den bereits angesprochenen Abstrichen beim Inhalt fesselt das Thema selbst. Als eine Mischung aus Entwicklungsroman und Roadmovie erinnert es an Filme wie „Knocking on heaven`s door“ und an Bücher wie „Tschick“, bei denen die von den Hauptpersonen unternommene Reise ebenfalls zu Entwicklungsprozessen führt. Wegen der Ich-Erzählerin vor allem eine Buchempfehlung für Mädchen.
Didaktische Hinweise
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 8 bis 11Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
Erscheinungsjahr
2016ISBN
9783702235215Umfang
117 SeitenMedien
- Buch