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Lola Renn: Hier stirbt keiner

Besprechung

Was wirft einen Teenager aus der Bahn? Wenn die sich stets streitenden Eltern trennen? Der Bruder auszieht? Die Freundschaft zur besten Freundin zerbricht? Auf die 16-jährige Annika trifft dies alles zu und ein Wüstengefühl breitet sich in ihr aus, sie ist einsam wie nie. Selbst die Gefühle für Chris, den besten Freund ihres Bruders, gesteht sie sich nicht ein – geht er doch am Ende des Sommers auch weg ins entfernte München. Erst als ihre beste Freundin ihn umflirtet, erkennt sie mit ihrer Eifersucht auch ihre Verliebtheit und lässt sich auf Chris ein. Sie genießt ihr erstes Mal und wird doch immer wieder vom Wüstengefühl heimgesucht. Der Roman endet ohne wirkliches Happy End, aber dank Chris` aufrechter Gefühle doch hoffnungsvoll. Ein einfühlsamer Coming of Age-Roman, der tiefen Einblick in die Gefühle eines nach außen hin ziemlich ruppig auftretenden Teenagers gewährt. Aus der Ich-Perspektive Annikas wird ihre Gefühlswelt deutlich, ohne platt oder konstruiert zu wirken. Dazu trägt auch die relativ einfach gehaltene Sprache mit vielen wörtlichen Reden bei. Anders als in ihrem Erstlingswerk „Drei Songs später“ tauchen kleine Rückblenden auf und das Ende erzählt sich langsamer, es bleibt optimistisch offen.

Didaktische Hinweise

Eine Lektüre, die vielen heranwachsenden Mädchen aus der Seele sprechen könnte. Sie zeigt, wie sehr manche auch noch im Teenageralter unter der Trennung der Eltern und dem Aufbrechen der Familie leiden können. Das Wüstengefühl Annikas, ihre empfundene Einsamkeit und die Enttäuschung ob des Verhaltens von Eltern, Bruder und bester Freundin macht Renn gut zwischen den Zeilen deutlich. Gute (Sommer-)Lektüre für Mädchen im Umbruch, daher dringende Empfehlung für die Schulbibliothek!

Alle hier rezensierten Werke von Lola Renn

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 11

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783733503253

Umfang

288 Seiten

Medien

  • Buch