Christian Tielmann: Die Kakerlakenbande 01 - Applaus für die Laus

Besprechung

Alles beginnt damit, dass ein Kakerlak aus seinem Paradies, einem gemütlich-schimmligen Puppenhaus in einem gemütlich-schimmligen alten Häuschen, vertrieben werden soll. Die Besitzerin Oma Müffelmeier ist ins Altersheim um- und damit eine neue, ordnungsliebende Familie ins Haus eingezogen. Diese entsorgt altes Gerümpel und verputzt jede Mauerritze. So landet der Kakerlak im Vorgarten, wo er einen Floh und eine Kopflaus kennenlernt. Wie er sind sie Vertriebene, die sich nun den langen Weg ins Haus zurückerkämpfen. Dabei gilt es zunächst, sein Leben vor Vögeln und Igeln zu retten, bevor man sich mit einem Luftballon bewaffnet durch das Abwassersystem an Ratten vorbei auf den Weg zum Klo macht….Christian Tielmann, ein Autor vieler Erstlesebücher, hat mit der Kakerlakenbande ein witziges Kinderbuch vorgelegt, das auch von den unterhaltsamen, durchweg farbigen Illustrationen Nikolai Rengers lebt. Wer schafft es schon, auch mal einen Igel böse aussehen zu lassen? Renger verleiht den drei Kleinstlebewesen ein charakteristisches wie lustiges Aussehen zugleich und lässt den Betrachter durch den für die Zeichnungen übernommenen eingeschränkten Blickwinkel der Insekten stutzen. Die Schrift ist groß, Wortwahl und Satzbau angemessen, sodass Kinder ab der zweiten Klasse gut damit zurechtkommen können. Diese kleinen „Ekeltiere“, ihre schimmlig-schmuddelige Welt und ihre großen Abenteuer begeistern (auch männliche) Grundschüler, sodass das Buch uneingeschränkt zu empfehlen ist!