Marcin Szczygielski: Flügel aus Papier

Besprechung

Von der Realität des Holocaust und dem immer kleiner werdenden Ghetto bekommt Rafal scheinbar nur wenig mit, da er beim Lesen in ein Fantasiereich flieht. Am liebsten liest er das Buch „Die Zeitmaschine“, das ihn dazu animiert, die Nazis mit den darin beschriebenen Morlocks zu vergleichen. Um ihn vor dem sicheren Tod zu bewahren, verhilft ihm sein Großvater zur Flucht aus dem Ghetto. Nach deren Gelingen lernt Rafal zwei andere Kinder kennen, die wie er selbst versteckt leben und ständig auf der Hut vor den Nazis sein müssen. Sie freunden sich an und planen ihre gemeinsame Flucht in ein sicheres Land, weit weg von den Nazis – und immer sind ihnen die Nazis dicht auf den Fersen. In diesem historischen Roman wird auf eindrucksvolle Weise aus Sicht eines Kindes die Zeit während des Nationalsozialismus beschrieben, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Auf beeindruckende Weise verbindet der Autor die Beschreibung der grausamen Morde während des Holocaust mit der Überlebensgeschichte eines Jungen auf der Suche nach Freundschaft. (Aus dem Polnischen übersetzt von Thomas Weiler)