Adam Gidwitz: Eine dunkle & grimmige Geschichte

Besprechung

Schon zu Beginn des Buches kündigt der Autor an, die wahre Geschichte von Hänsel und Gretel erzählen zu wollen, wobei in die Geschichte zugleich seine Kommentare einfließen, welche immer noch blutigere Handlungen ankündigen. Der Diener Johannes hilft seinem Herrn dabei, die goldene Prinzessin zu heiraten, mit der er zwei Kinder – Hänsel und Gretel – bekommt, welche allerdings fliehen aus Angst, umgebracht zu werden. Aufgenommen werden sie von einer Bäckersfrau, welche sie eigentlich essen will, was Hänsel aber verhindert, wobei die Bäckerin im Ofen verbrennt. Bei ihren neuen Eltern gibt es sieben Brüder, welche allerdings Schwalben sind, die sie erlösen, bevor sie beschließen, keine neue Eltern mehr zu wollen. Hänsel und Gretel ziehen daher in den sog. Lebenswald, in dem sich Hänsel allerdings verwandelt, da er mehr Tiere tötet, als sie eigentlich zum Leben bräuchten, weshalb er von einer Jagdgesellschaft vermeintlich getötet wird, woraufhin Gretel den Wald verlässt. Allerdings hat Hänsel unter seinem Fell überlebt, was der Herzog feststellt, als er ihm das Fell abziehen lassen will. Nach einigen weiteren märchenähnlichen Geschichten besiegen Hänsel und Gretel schließlich den Drachen, der ihre Heimat bedroht. Dass es sich bei diesem um ihren Vater handelt, stellen sie erst im Nachhinein fest. Dennoch aber überleben ihre Eltern und geben ihre Krone an ihre Kinder ab.

Als Klassenlektüre und für ganz junge Leser ist das von Hugh D'Andrade illustrierte Buch aufgrund der teilweise sehr drastisch dargestellten Grausamkeiten meiner Meinung nach nicht geeignet, für etwas ältere Märchenfans jedoch durchaus.