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Trudi Canavan: Die Begabte

Besprechung

Bei einer Exkursion entdeckt der junge Zauberstudent Tyen ein magisches Buch mit dem Namen Pergama. In dem Buch ist eine Frau eingeschlossen, die dazu verdammt ist, das Wissen eines jeden, der sie berührt, in sich aufzunehmen und zu sammeln. Stellt man ihr Fragen zu einem beliebigen Thema, so muss sie stets die Wahrheit sagen. Natürlich ist Tyen von ihr fasziniert, jedoch birgt sie auch eine große Gefahr für ihn und sein Leben als Student. Zum einen deshalb, weil er sie unerlaubt dem Zugriff der Akademie entzogen hat, zum anderen aber auch, weil sie eine neue, gefährliche Theorie zum Vorkommen von Magie in Tyens Welt in sich trägt. Manche Menschen in Tyens Welt haben die Fähigkeit, Magie nicht nur zu spüren, sondern diese auch in sich aufnehmen zu können und damit dann zu zaubern. Dabei verbrauchen sie jedoch Magie. Ungeklärt ist bis jetzt, wo die Magievorkommnisse herkommen. Pergama hat darauf eine Antwort: Es existieren unzählige Welten parallel zu der von Tyens - manche mit viel, manche mit wenig Magie. Außerdem sind Menschen selbst auch in der Lage, Magie herzustellen ,eine Theorie, die die mächtige Akademie mit aller Kraft seit jeher bekämpft. Tyen, der sich inzwischen in Pergama verliebt hat, entschließt, sie aus dem Buch zu befreien. Deshalb flieht er, muss auf seiner Flucht zahlreiche Gefahren bestehen und schafft es am Ende des Romans, seine eigene Welt zu verlassen. Parallel zu dieser Geschichte erzählt Canavan das Schicksal von Rielle, einer jungen Frau, die an sich magische Fähigkeiten entdeckt hat. Rielle lebt jedoch in einer Stadt, in der eine solche Begabung mit Verbannung bestraft wird. Die Gesellschaft in der Stadt ist durch die Macht der Priester geprägt, die dafür sorgen, dass niemand Magie benützt. Sie nennen diesen Missbrauch von Magie „von den Engeln stehlen“ und bestrafen diesen schwer. Deshalb verrät Rielle niemanden etwas von ihrer Begabung, auch nicht, nachdem sie der „Verführerin“ begegnet ist, die sie zum Gebrauch ihrer magischen Fähigkeiten motivieren will. Nachdem sich Rielle auch noch in einen Maler aus einer unteren Gesellschaftsschicht verliebt hat und mit diesem versucht, eine heimliche Beziehung zu leben, wird sie eines Tages von den Priestern verhaftet. Sie gesteht alles und wird anschließend aus der Stadt verbannt. Auf dem Weg zum Kloster der Verbannten wird sie von einem der Priester bedroht und wehrt sich mit Magie gegen ihn. Dabei wird ihr klar, dass sie eine extrem mächtige aber vollkommen unausgebildete Zauberin ist. Die beiden Geschichten, die der von Michaela Link aus dem Englischen übersetzte Roman enthält, überschneiden sich an keiner Stelle. Deshalb bleibt der Leser zum Schluss etwas ratlos zurück und muss sich bis zum nächsten Teil der Trilogie gedulden. Das Buch ist flüssig zu lesen, hat aber auch so manche Länge. Für echte Fantasy-Fans wird die Magie wahrscheinlich zu spärlich eingesetzt, Canavan rückt eher die Gefühls-und Gedankenwelt ihrer zwei Protagonisten in den Mittelpunkt ihrer Geschichte. Für echte Canavan-Fans aber in jedem Fall zu empfehlen.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Fantasy
  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 12

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783764531058

Umfang

671 Seiten

Medien

  • Buch