Manfred Theisen: Checkpoint Europa. Flucht in ein neues Leben
Besprechung
Der siebzehnjährige Syrer Basil sucht Sarah, seine große Liebe, die er auf der Flucht nach Deutschland verloren hat. Er überredet sogar Tobias, einen Journalisten, der ein Buch über ihn schreiben will, zu einer abenteuerlichen Fahrt nach Paris, wo ihm sein Freund Khalil Hinweise über ihren Verbleib geben will. Dort angekommen, stellt sich heraus, dass Khalil sich mittlerweile islamistischen Strömungen angeschlossen hat und nur die beiden ausrauben möchte. Sarah ist auch in Deutschland, lebt in einer Familie, deren Sohn Maxim sich in sie verliebt hat. Sie traut sich nicht, ihn zurückzuweisen, weil sie befürchtet, dass sie dann ausgewiesen wird. Alles in allem ist der erzählte Plot etwas lieblos zusammengestückelt. Interessant ist aber, dass hier konsequent aus der Perspektive von Basil und Sarah erzählt wird, die dabei sind, sich in Deutschland einzuleben. Die Flucht und die Vorgeschichten der beiden spielen nur insofern eine Rolle, dass Sarah immer noch Angst vor ihrem Vater hat, der sie zu einer Zwangsehe gezwungen hatte. Kann er auch nach Deutschland kommen, um sie zurückzuholen? Manfred Theisen, der sich als Autor von politisch engagierten Romaneen (u. a. „Checkpoint Jerusalem“ zum Nahostkonflikt) und als Leiter von Leseförderungs- und Schreibprojekten einen Namen gemacht hat, greift hier die aktuelle politische Situation auf. Literarisch interessant ist die parallele Perspektive von Sarah und Basil - der Leser weiß also während Basils Suche in Paris schon, wo sich Sarah befindet.
Didaktische Hinweise
Das Buch liest sich leicht, es ist spannend und wird Jugendlichen auch durch die Liebesgeschichte gefallen. Es kann Anlass sein, sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation auseinanderzusetzen.
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 9 bis 10Fächer
- Deutsch
- Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)
Erscheinungsjahr
2016ISBN
9783772528613Umfang
288 SeitenMedien
- Buch