Jürg Schubiger; Aljoscha Blau: Das Kind im Mond
Besprechung
Da lebt eine Familie so vor sich hin. Arbeit oder Abwechslung gibt es nicht auf dem Mond, nur das „Fern-Sehen“ hinüber zur Erde, wo es wohl sehr viel mehr geben muss als eine Katze, einen Hund, ein Kalb und ein Huhn. Jürg Schubiger erzählt von dem zauberhaften, aber auch etwas langweiligen Leben, in dem es immer wieder zu Wiederholungen kommen muss und wo selbst die Wunder nicht wirklich spektakulär sind. Oder ist eine Katze, die auf eine Mondmaus wartet, spektakulär? Mit einem etwas ironischen Unterton wird dieser Alltag beschrieben ("Mitten drin hörte er auf. Er sagte: So! ganz wie einer, der etwas erledigt hatte, und kehrte nach Hause zurück.") In diesem Buch treffen sich zwei der ganz Großen der Kinder- und Jugendliteratur: Jürg Schubiger, mehrmals schon Preisträger für den „Luchs“ und für den Deutschen Jugendliteraturpreis trifft hier auf Aljoscha Blau, ebenso berühmt wie er und Preisträger für den Troisdorfer Bilderbuchpreis wie mehrmals für den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Didaktische Hinweise
Für den Unterricht eignet sich das Bilderbuch in besonderer Weise, weil es sich verbinden lässt mit klassischen Gedichten zum Thema „Mond“ bzw. mit dem Blick auf die Erde von außen gesehen (man nehme nur das klassische Kindergedicht „Das ist die Erde“ von Elisabeth Borchers!). Dabei ist besonders faszinierend, wie in diesem Bilderbuch Text und Bild zusammenwirken. Die Illustrationen sind fein gesponnen, entrückt, oft finden sich silbrige Striche auf dunklem Untergrund, die auf eine Traumwelt verweisen. Der Text ist dagegen relativ handfest, das dreimalige „Weiß der Kuckuck“ zeigt, dass der Erzähler nicht so ganz versteht, wie er die Wunder des Mondes einordnen soll. Ein besonderer Trick ist, dass Schubiger zeigt, wie langweilig doch das Leben auf dem Mond ist („Mehr ist über dieses Tier nicht zu sagen.“), nur so kann man verstehen, warum das Kind doch lieber auf die Erde wollte. Eine Anregung für den Unterricht wäre, genau diesen „langweiligen Stil“ nachzuahmen: Statt spannend schreiben zu lernen, wäre eine Arbeitsanregung, doch einmal etwas so langweilig wie möglich zu beschreiben.
Gattung
- Bilderbücher
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 1 bis 5Fächer
- Deutsch
- Kunst
Erscheinungsjahr
2013ISBN
9783779504344Umfang
24 SeitenMedien
- Buch