Mirjam Pressler; Thé (Ill.) Tjong-Khing: Zauberkind. Die schönsten Prinzessinnenmärchen

Besprechung

Der Titel und das Cover (Illustration zu Aschenputtel) wenden sich dezidiert an eine weibliche, junge Leserschaft. Dabei sollte man nicht vergessen, dass in den Märchen um die Prinzessinnen auch immer ein Prinz oder ein anderer Held vorkommt, der aufregende Abenteuer zu bestehen hat, was den Lesegratifikationen kleiner Jungen durchaus entspricht. Mirjam Pressler legt mit diesem Buch eine Sammlung kindgerechter Nacherzählungen bekannter Märchen vor. Neben Aschenputtel, Dornröschen, Rapunzel und Schneewittchen gibt es unter den 28 Märchen aber auch unbekanntere Titel, wie z.B. „Pflaumen für den König“, „Der Traumdieb“ oder „Der Ranzen, das Hütlein und das Hörnlein“. Thé Tjong-King, 1933 in Indosien geborener und seit 1956 in den Niederlanden lebender Illustrator, hat mit seinen Zeichnungen zahlreiche Szenen witzig und atmosphärisch gekonnt umgesetzt. Während die Gesichter oft nur Strichmännnchencharakter haben, pointieren zahlreiche andere Details die Aussage der Bilder. Das größte Problem bei einer Illustration, so Thé Tjong King, sei der Moment, in dem man aufhören muss. Wenn man zu früh aufhört, wird es eine dürftige Zeichnung, wenn man zu lange weitermalt, ist die Zeichnung tot (www.moritzverlag.de). Thé Tjong King wurde bei uns vor allem bekannt durch „Die Torte ist weg“ (Deutscher Jugendliteraturpreis).