Mechthild Gläser: Die Buchspringer

Besprechung

Amy flieht mit ihrer Mutter Alexis während der Sommerferien in deren schottische Heimat. Für sie ist es eine Flucht vor dem Mobbing in der Schule, für Alexis die Flucht vor einer gescheiterten Beziehung. Auf Stormsay, einer kleinen Insel vor der Küste, sieht Amy zum ersten Mal ihre Großmutter und erfährt, dass sie wie alle jugendlichen Mitglieder der beiden Clans von Stormsay eine Buchspringerin ist: Das heißt, sie kann in die literarischen Welten der Bücher springen und dort mit den Helden der Erzählungen und Romane sprechen. Das klingt nach einem spannenden Abenteuer, und so ist es auch. Wären da nicht die Gerüchte von einem Dieb, der Gegenstände und Ideen stiehlt - und das ist katastrophal, da sich damit auch die Bücher selbst ändern. Gemeinsam mit literarischen Figuren wie dem Tiger Schir Khan und Werther sowie mit Will, einem anderen Buchspringer, macht sich Amy auf die Suche nach dem Dieb. Dies erweist sich nicht nur als schwierig und verwirrend, sondern als ausgesprochen gefährlich, weil der Dieb auch vor Mordanschlägen nicht zurückschreckt. Selbst als es am Ende gelingt, die Buchwelten zu retten, bezahlt es Will mit seinem Leben in der Außenwelt. Er bleibt für immer in der Buchwelt gefangen. Die Idee ist reizvoll, aber nicht neu - der Engländer Jasper Fforde hat in seinen Büchern einen ähnlichen Gedanken verfolgt. Die ganze Geschichte mit den Verwicklungen in der Buch- und Außenwelt ist nett und nicht ohne Humor erzählt, aber ganz kann die Rezensentin die Begeisterung vieler Kommentare nicht teilen, denn manches ist nicht so ganz tiefgründig oder so logisch, wie man es sich wünschen würde.