Ursula Poznanski: Layers

Besprechung

Seit Dorian von zu Hause abgehauen ist, schlägt er sich alleine durch - und das eigentlich ziemlich gut. Als er jedoch eines Morgens neben einem toten Obdachlosen aufwacht, der offensichtlich ermordet wurde, gerät Dorian in Panik, weil er sich an nichts erinnert: Hat er etwas mit dem Mord zu tun? Er weiß nicht ein noch aus. In dieser Situation bietet ihm ein Fremder unverhofft Hilfe an und Dorian ergreift die Gelegenheit - denn das ist seine Chance, sich vor der Polizei zu verstecken. Der Unbekannte engagiert sich für Jugendliche in Not und bringt Dorian in eine Villa, wo er neue Kleidung, Essen und sogar Unterricht erhält, ebenso wie einige andere Jugendliche, die eine ähnliche Vorgeschichte haben wie Dorian selbst. Doch das alles ist nicht reine Großherzigkeit. Die Gegenleistung, die von ihm erwartet wird, besteht im Verteilen geheimnisvoller Werbegeschenke - sehr aufwendig verpackt und verschlossen. Als Dorian ein solches Geschenk nach einem unerwarteten Zwischenfall behält, wird er von diesem Zeitpunkt an gnadenlos gejagt. Scheinbar hat er keine wirklichen Freunde, dennoch will er dem Mädchen Stella zur Flucht verhelfen, koste es, was es wolle. In gewohnt spannender Sprache verfasst Poznanski in diesem Krimi die Geschichte eines Jugendlichen, der sich in der Phase der Selbstfindung befindet. Trotz seiner gewählten Einsamkeit als Einzelgänger will er die Menschen vor der drohenden Gefahr bewahren und setzt dadurch sein eigenes Leben aufs Spiel.