Kirsten Boie: Ringel, Rangel, Rosen
Besprechung
Karin, ein Teenager der 60er-Jahre, führt ein einfaches, aber zufriedenes Leben. Doch als sie ein Buch über jüdische Kinder während der Zeit des Nationalsozialismus liest, wird sie nachdenklich. Sie kann nicht glauben, dass ihre Eltern davon nichts gewusst haben sollen, und findet ein verstecktes Fotoalbum. Ganz zerstört wird ihr kindliches Paradies im Februar 1962, als an der Nordsee die Deiche brechen und Karins Siedlung überflutet wird. Für sie beginnt ein neues Leben.
Ein AdoleszenzRomane über eine Jugend in den 1960er-Jahren und über die Verdrängung von Geschichte vor dem Hintergrund der Hamburger Flutkatastrophe 1962. Schonungsloser als in „Monis Jahr“ (Oetinger 2003) schreibt die renommierte Autorin Kirsten Boie ein Jugendbuch, in dem die deutsche Kriegs- und Nachkriegszeit ohne pädagogischen Zeigefinger aufgearbeitet wird.
Didaktische Hinweise
Der Adoleszenzroman bietet genügend Stoff für Diskussionen über die jüngere deutsche Geschichte und wirft viele Fragen auf hinsichtlich des Wegsehens und des Verschweigens in der Zeit des Nationalsozialismus und danach. Zudem regt Karins naive Position den Leser zum Reflektieren über Möglichkeiten des eigenen Handelns an. Jüngere Schüler und Schülerinnen können den Tagesablauf der Familie und Möglichkeiten des Zeitvertreibs in den 1960er-Jahren zusammenfassen und auf Plakaten oder in einer kleinen Ausstellung („Jugend in den 60er-Jahren“) veranschaulichen. Die fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele „Alltagskompetenz und Lebensökonomie“, „Werteerziehung“ und „Soziales Lernen“ sowie „Politische Bildung“ lassen sich durch dieses Buch thematisieren.
Gattung
- Romane
Eignung
sehr gut als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 6 bis 8Fächer
- Deutsch
- Geschichte
- Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)
FÜZ
- Familien- und Sexualerziehung
- Politische Bildung
- Werteerziehung
Erscheinungsjahr
2010ISBN
9783789131820Umfang
192 SeitenMedien
- Buch