Ralph Erdenberger; Sven Preger: Bilder im Ohr

Besprechung

Der Autor Ralph Erdenberger wurde bereits für einige seiner Arbeiten ausgezeichnet. Er ist u. a. als Journalist für Kultur- und Kindersendungen des WDR tätig. Die Idee zur Reihe „Bilder im Ohr“ ist auch auf der Internetseite zur Kindersendung Lilipuz verwirklicht (www.wdr5.de/lilipuz/schatzkiste/schatzkiste/detail.phtml?wert=kunst07_uebersicht). Dort kann man Kunstwerke bewundern und dazu ein kleines Hörspiel anhören. Das vorliegende Buch mit CD entstand in Zusammenarbeit mit dem WDR und mit dem Museum-Kunstpalast in Düsseldorf. „Mit allen Sinnen Kunst begreifen, das verspricht dieses Bilderbuch mit Audio-CD für Kinder ab 5 Jahren. In 20 Kurzhörspielen des WDR-Kinderradioprogramms Lilipuz kommen die Hauptfiguren aus berühmten Kunstwerken, aus verschiedenen Epochen und Ländern zu Wort. Sie erzählen ihre Geschichten und lassen Kinder Kunst hautnah miterleben“ (Verlagstext). Die Audio-CD ist äußerst professionell gemacht. Sie erzählt nette Geschichten. Aber keine Geschichten über die Künstler, die hinter dem jeweiligen Bild stecken, sondern über die dargestellten Motive. So erlebt man z. B. mit, wie zwei kleine Mädchen für den Maler Jacob Modell stehen müssen und sich dabei ganz schrecklich langweilen oder wie die Hyäne aus Otto Dix´ „Tiere in Phantasielandschaft“ der Katze Dixie und dem Dackel Otto einen Schnellkurs für Angsthasen gibt. Einzig störend an der lustigen und sehr informativen Audio-CD ist das sprechende Mikrophon, Fritzchen. Würde es nicht so extrem kindlich und umgangssprachlich „quäken“, würde sich die CD auch für ältere Schüler eignen. Fritzchens überleitende Texte finden sich auch im Buch wieder. Gleich auf der ersten Seite erklärt Fritzchen den Umgang mit Buch und CD. Betrachtet man nämlich ein Kunstwerk im Buch, braucht man nur noch die dort angegebene Nummer am CD-Player eingeben und schon kann man das dazu passende Hörspiel anhören. Die frechen, spannenden und auch fröhlichen Geschichten sind zum Teil mit Musik unterlegt und verführen zum genauen Betrachten der Kunstwerke. Sie leisten auch ihren Beitrag, einige Bilder besser zu verstehen. Die Texte sind ideenreich, spannend und abwechslungsreich gestaltet. Sie verleiten zum Lesen. Die abgebildeten Kunstwerke stammen aus dem Düsseldorfer Museum. Nicht jedes eignet sich für eine Gutenachtgeschichte (z. B. „Die Ermordung der Söhne Eduards des Vierten“). Buch und CD ergänzen sich aufs Beste und machen vielleicht Lust auf mehr Bücher (ein neuer Band ist im September 2007 erschienen: ISBN-13: 978-3791338873), auf mehr Geschichten, auf mehr Kunst oder regen sogar zu einem Museumsbesuch an.