Erich Kästner; Walter (Ill.) Trier: Emil und die Detektive

Besprechung

Emil Tischbein darf zum ersten Mal alleine mit dem Zug von Neustadt nach Berlin fahren. Seine Mutter schickt ihm 140 Mark mit, die er seiner Großmutter übergeben soll. Emil ist ein verantwortungsbewusster Junge. Umso schlimmer trifft es ihn, als ihm während der Zugfahrt die 140 Mark von einem Mann namens Grundeis gestohlen werden. Emil überlegt, ob er in Berlin zur Polizei gehen soll, entscheidet dann aber kurzerhand, den Dieb selbst zu verfolgen. Seine Tante und seine Cousine Pony Hütchen warten in Berlin vergeblich an der Haltestelle auf ihn. Glücklicherweise muss Emil trotzdem nicht alleine durch die fremde Großstadt streifen: Gustav, der Junge mit der Hupe und seine Freunde schließen sich der turbulenten Verfolgungsjagd nach dem Dieb an. Letztlich gelingt es den jungen Detektiven auch gemeinsam, den zwielichtigen Herrn Grundeis zu stellen. Erich Kästners schrieb seinen „Roman für Kinder“ bereits 1929, er zählt unumstritten zu den Kinderbuchklassikern. Zahlreiche Autoren orientierten sich seither immer wieder an Kästners Kinderbuchformat. Die Zeichnungen zu „Emil und die Detektive“ stammen, wie beim „Fliegenden Klassenzimmer“, dem „Doppelten Lottchen“ und vielen anderen Kinderbüchern Kästners von Walter Trier. Seine Zeichnungen sind stereotyp und sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert der Kinderbuchklassiker Kästners. Zum Klassiker wird Kästners „Emil und die Detektive“ einmal mehr durch den Inhalt eines spannenden Krimis. Die Sprache Kästners wirkt zunächst durch einige nicht mehr übliche Begriffe leicht befremdlich. Letztlich besticht sie jedoch in ihrer schlichten und klaren Beschreibung der Situationen, Emotionen und der Komik, die die Detektivgeschichte lebendig und aktuell wirken lassen. „Emil und die Detektive“ ist unter den Kinderbuchklassikern maßgeblich und damit nahezu unumgängliche „Pflichtlektüre“. Leseempfehlung ab 10 Jahren.