Marlies (Text) Bardeli; Anke (Ill.) Kuhl: Timur oder die Erfindungen aus lauter Liebe

Besprechung

Genauso unkonventionell wie der Titel ist auch die Geschichte von „Timur und den Erfindungen aus lauter Liebe“. In dem Buch gibt es zwei Erzählebenen. Einmal die wirkliche Ebene mit Timur, einem neugierigen Kind, das seine Eltern Löcher in den Bauch fragt. Woraufhin Timurs Mutter, die längst nicht alle Fragen genau erklären kann, in ihrer Not Herrn Kubin erfindet, einen mittelalterlichen Erfinder, der fortan als Urheber für alle alltäglichen technischen Verbesserungen, z. B. den Regenschirm oder die Wäscheleine, verantwortlich ist. Es gibt auch einen Grund, warum Herr Kubin diese Erfindungen macht, er ist nämlich unsterblich in seine schöne Nachbarin Agatha verliebt. Weil er aber sehr schüchtern ist, legt er ihr die Errungenschaften, die ihr das Leben erleichtern sollen, nachts heimlich vor die Tür. An dieser Stelle greift Timur ein, denn er findet, dass Herr Kubin Agatha unbedingt bekommen sollte. Und so reist Timur in Gedanken zu Herrn Kubin ins Mittelalter, um ihm in der Liebesangelegenheit zu helfen. Erschwert wird die Aufgabe, als mit dem Gutsherrn von Ackerfeld ein reicher Nebenbuhler auftritt. Die Frage bleibt, ob sich Agatha für die materiellen Werte oder für die liebevolle Achtsamkeit entscheidet.Unaufdringlich, schlicht und in klaren Farben wurde das Buch illustriert von Anke Kuhl, die in der Ateliergemeinschaft labor (Kinder Künstler Kritzel und Mitmach Buch) in Frankfurt arbeitet und für ihre Zeichnungen mit dem Eulenspiegel-Bilderbuchpreis ausgezeichnet wurde. Eine fröhliche und lebenskluge Geschichte, die unbeschwertes Lesevergnügen bereitet. „Timur und die Erfindungen aus lauter Liebe“ wurde in der Kategorie Kinderbuch für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 nominiert.