Ursula Poznanski: Fremd

Besprechung

Joanne und Erik sind seit einem halben Jahr ein glückliches Paar. Das zumindest behauptet Erik. Joanne kann sich an ihren Verlobten nicht erinnern, an alles andere in ihrem Leben aber schon. Die/der Leser/in erfährt von der für beide irritierenden Suche nach der Wahrheit, indem er abwechselnd Kapitel aus ihrer und aus seiner Sicht geboten bekommt, weiß letztlich aber auch nicht, wessen Version stimmt. Und völlig unerwartet sticht Joanne beim gemeinsamen Kochen auf Erik ein. Etwa ab der Hälfte des (bis dahin eher langatmigen) Romans überschlagen sich die Ereignisse: Erik soll in München jemanden abholen, als eine Bombe detoniert. Zufällig überlebt er, gibt aber seinem Arbeitgeber nicht Bescheid, da er eine Verquickung mit dem Anschlag vermutet. Erik bespricht mit seiner Ex-Freundin Nadine, die auch für Gabor arbeitet, ein mögliches Komplott seines Chefs. Als sie plötzlich stirbt, ahnt Erik, dass er und Joanne in Lebensgefahr sind. Tatsächlich wird Joanne kurz darauf entführt, Erik soll zu ihr kommen, um sie zu retten. Es stellt sich heraus, dass Gabor Mitglied einer rechtsextremen Vereinigung ist, die den Bombenanschlag für politische Ziele nutzen wollte. Joanne, deren Vater ein schwerreicher Australier ist, schickt seine besten Männer, die in einem Gemetzel die nationalistische Gruppe besiegt. Erst am Ende erfährt Joanne die Auflösung für ihre Amnesie: Sie wurde unter Drogen als Schläferin ausgebildet, die Erik töten sollte, da er etwas von den Verquickungen seiner Firma mit dem Anschlag ahnte.