Rebecca Martin: Und alle so yeah

Besprechung

Elina ist eigentlich in einer beneidenswerten Situation: Mit erst 19 Jahren hat sie schon einen Bestseller geschrieben, dadurch ist sie finanziell unabhängig. Das Abitur hat sie auch, ihr steht alles offen, aber sie weiß nicht, was sie mit dieser Freiheit und diesen Möglichkeiten anfangen soll. Sie ist haltlos und auf der Suche, zieht in eine Wohngemeinschaft zu ihrem Bruder, der sein Leben als Jurastudent wiederum gut auf der Reihe hat, und von dem sie sich sehnlich mehr Aufmerksamkeit wünscht. Sie selbst besucht Partys, konsumiert Alkohol und auch mal Drogen, in fast quälender Zeitlupe vergehen die Tage.

Es sind wohl eigene Erfahrungen der Autorin eingeflossen, darüber hinaus schreibt sie teilweise auch exemplarisch über die junge Generation, die mit guter Schulbildung und wohlhabendem Hintergrund zu den Gewinnern gehört und trotzdem nicht weiß, wohin es gehen soll. Lethargie und Orientierungslosigkeit sind angesagt, weder Studium noch Berufsausbildung noch persönliche Bindung erscheinen erstrebenswert, man befindet sich in einem Vakuum, eine befriedigende Existenzform ist das allerdings nicht. So teilt der Leser die Ratlosigkeit der Protagonistin, die ja auch Thema des Buches ist. Immerhin ist Elina jung, Geduld scheint angeraten, und an einigen Stellen zeichnet sich sogar noch so etwas wie Kontakt oder Orientierung ab.