Ian Doescher: William Shakespeares Star Wars - Fürwahr, eine neue Hoffnung

Besprechung

Die Star-Wars-Filme sind Teil der globalen Popkultur. Zahlreiche Bücher, Filme, Hörspiele, Computerspiele und Spielfiguren sind in den vier Jahrzehnten seit ihres ersten Erscheinens produziert worden. Ian Doescher legt nun seine eigenwillige Version der Geschichte um Luke Skywalker, Darth Vader und die geheimnisvolle Macht vor. Zwar hält sich „Fürwahr, eine neue Hoffnung“ streng an den Plot der Episode IV mit all seinen Charakteren wie R2-D2, Prinzessin Leia und Obi-Wan Kenobi, präsentiert diese aber im Gewand eines Shakespeare-Stücks. So kommt der beliebte Film in fünf Aufzügen daher, bietet Regieanweisungen und sogar einen Chor, der häufig die Szenen kommentiert. Auch Shakespeares Asides, in denen der Schauspieler dem Publikum seine Gefühlslage erklärt, fehlen hier genauso wenig, wie der Blankvers und die üppigen Wortspiele. Der Übersetzer Jürgen Zahn hat das ehrgeizige Projekt feinsinnig ins Deutsche übertragen und einige Goethe- und Schiller-Zitate eingefügt, wo es passend war. Sowohl er wie auch der Autor selbst beschreiben im Nachwort die Probleme, die sie bei der Übertragung des Stoffs meistern mussten. Entstanden ist in jedem Fall ein amüsantes Werk, das allen gefallen dürfte, die Star-Wars-Fans oder Freunde von gewagter Wortakrobatik sind. Eine Freude an Sprache und ihres verschwenderischen Gebrauchs ist aber Voraussetzung für das Lesevergnügen. Wer diese mitbringt, kann sich dann aber sicher an einer Unterhaltung wie dieser zwischen Darth Vader und einem Sturmtruppler erfreuen:Sturmtruppler: "Der Plan des Sterns, er ist nicht hier an Bord / Auch ist er nicht im Hauptcomputer, Lord.„Darth Vader: “Du redest klar, mein Sturmtruppler, gleichwohl / Nicht schön in meinem Ohr die Nachricht klingt."