Stephen Kelman: Pigeon English
Besprechung
Der Titel des Buches bezieht sich auf Harris Einwandererenglisch und auf seine Zuneigung zu den Tauben, die er auf dem Balkon füttert. Harris Vater und das Baby sind noch in Ghana, er lebt mit Mutter und Schwester in der trostlosen Londoner Vorstadt. In dieser rauen Umgebung schwankt Harri zwischen kindlichem Spaß, z. B. am Aufzugfahren oder den Möglichkeiten der Nutzung von Kloreinigern, und der Notwendigkeit, sich in diesem Umfeld möglichst cool zu gebärden. Seine Sprache und seine altklug-absurden Theorien sorgen immer wieder für Erstaunen und Amüsement. Sie zeigen zugleich ein sensibles und gutartiges Kind in einer Welt, die gewiss nicht zu den besten gehört. Die äußere Handlung besteht darin, dass Harri und einige Freunde in einer Art (gefährlichem) Detektivspiel versuchen, den Mord an einem Jungen aufzuklären ...In England war der DebütRomane Stephen Kelmans ein großer Erfolg und wurde für den Man Booker Prize nominiert. Auch in der deutschen Übersetzung von Clara Drechsler und Harald Hellmann wird er als Darstellung eines Migrantenschicksals in sprachlich außerordentlich gelungener Form gelobt. Gerade die konsequent durchgehaltene begrenzte Perspektive/Sprache des Kindes (zweifellos erzähltechnisch gekonnt) aber wirkt auf den erwachsenen Leser manchmal doch etwas anstrengend. Insgesamt handelt es sich jedoch zweifellos um einen wichtigen Beitrag zum Thema Migration.
Didaktische Hinweise
Das passagenweise auch anrührende Buch ist als Leseangebot für die Schulbibliothek geeignet, es kann für Projekte/Portfolios zum Thema „Migration und Fremdheit“ verwendet werden und auszugsweise für die literarische Textanalyse. Eine Untersuchung der Übersetzungsarbeit bietet sich für das Fach Englisch an. didakt.Hinweise: Englischunterricht, Toleranz diskutieren/ thematisieren
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 9 bis 13Fächer
- Deutsch
- Englisch
Erscheinungsjahr
2012ISBN
9783833308161Umfang
297 SeitenMedien
- Buch