Maja Nielsen: Vampire. Die wahre Geschichte von Graf Dracula

Besprechung

Die populäre Sachbücherautorin nimmt sich in diesem Buch aus der Reihe „Abenteuer! Maja Nielsen erzählt“ eines immer aktuellen und spannenden Themas an: der Geschichte von Graf Dracula, der Geschichte der Vampire. Sie erzählt von den Umständen, unter denen der Autor Bram Stoker Ende des 19. Jahrhunderts seinen Erfolgsroman verfasste. Dieser ließ sich von einem gewissen, historisch belegten Vlad Tepes inspirieren, der ein brutaler Herrscher in der Walachei des 15. Jahrhunderts war. Diese Region im heutigen Rumänien war ein stetiger Zankapfel zwischen dem ungarischen Herrscher und dem Osmanischen Reich. Der damals entstandene Mythos von den Vampiren wurde im 18. und 19. Jahrhundert wieder belebt. Zwischen Aufklärung und Spiritismus entstand der erste englische Schauerroman, in dessen Tradition Dracula steht. Zudem beeinflussten zahlreiche weitere abergläubische Vorstellungen den Roman. Am Ende geht die Autorin auf neuere Varianten des Draculathemas ein. Sie weist auf Filme wie „Nosferatu“ oder Meyers „Bis(s)“-Romane hin. Das gut recherchierte Sachbuch gibt einen fundierten und spannenden Einblick in die Enstehung des Vampirmythos, das jeden Jugendlichen und insbesondere auch männliche Lesemuffel zum Blättern, Lesen und Schmökern animieren kann. Die zahlreichen Illustrationen von Claudia Carls ergänzen und erleichtern den anspruchsvollen, aber gut lesbaren Text. Es wird von der Rezensentin besonders zur Anschaffung für alle Schulbibliotheken empfohlen, da es eine sehr gute Grundlage für ein inhaltlich ungewöhnliches Referatthema im Deutschunterricht darstellen kann. „Vampire. Die wahre Geschichte von Graf Dracula“ wurde von der Leipziger Buchmesse und der Stiftung Lesen mit dem Leipziger Lesekompass 2012 ausgezeichnet.