Richard Platt: Das große Wissens-Sammelsurium

Besprechung

Auf jeweils einer Doppelseite dieses extrem großformatigen Buchs stellt der Autor jeweils ein Thema vor. Dabei geht es inhaltlich vollkommen ungeordnet zu. Sowohl Bezeichnungen von Knoten, Fachbegriffe aus dem Buchdruck oder Notationen von Musikstücken werden erklärt, als auch physikalische Themen wie der Aufbau des Sonnensystems und die Entstehung von Mondphasen und Gezeiten betrachtet. Zudem werden mathematische und biologische Inhalte diskutiert - beispielsweise in den Kapiteln zum Goldenen Schnitt, den römischen Zahlen, dem menschlichen Skelett und Auge. Der Bereich Technik wird bei den Bauteilen eines Fahrrads, einer Aufstellung verschiedener Schrauben- und Nagelarten und bei Papierformaten gestreift. Zumeist rechts auf jeder Doppelseite finden sich große, sehr ansprechend gestaltete, monochromatische Illustrationen des Grafikers James Brown, die dem Buch das gewisse Etwas verleihen und die Lektüre in optischer Hinsicht zu einem echten Vergnügen machen. Leider fällt dagegen die Qualität des von Christiane Manz aus dem Englischen übersetzten Texts manchmal ab. Zumeist beschränkt sich der Autor Richard Platt auf bloße Aufstellungen, Aufzählungen und die Nennung von historischen Ursprüngen, ohne die wissenschaftlichen Hintergründe und Zusammenhänge zu betrachten. Dazu werden gelegentlich zu viele Wissenselemente in ein Kapitel gepackt. Beim Aufbau von Atomen wird beispielsweise Schrödingers Katze erwähnt und so kurz beschrieben, dass ihre eigentliche Bedeutung nicht verstanden werden kann. Die Sprache erscheint manchmal durch die Verwendung von Fachbegriffen, nicht erläuterte Fremdwörter, aber auch eine zum Teil sehr elaborierte Ausdrucksweise für Schüler aus der Unterstufe nur bedingt geeignet. Insgesamt ist „Das große Wissens-Sammelsurium“ ein sehr schön gestaltetes Sachbücher, das jedoch inhaltliche Schwächen aufweist.