Anke Bär: Kirschendiebe oder Als der Krieg vorbei war
Besprechung
Anke Bär lädt mit ihrem Roman „Kirschendiebe ...“ zu einer Expedition in eine andere Zeit, die Nachkriegszeit, ein. Die elfjährige Lotte lebt mit ihrer Familie als Untermieter in einem Forsthaus irgendwo im zerbombten Deutschland. Zusammen mit Verwandten, Freunden und Nachbarskindern erlebt sie kleine und große Abenteuer: Die Zwergschule samt prügelndem Lehrer, die engen Behelfswohnungen, die Kleidervorschriften, die den Mädchen das Tragen von Hosen verbietet, die heimkehrenden und fremd gewordenen Väter oder die Lebensmittelknappheit. In Lottes Alltag gibt es keinen Fernseher, erst recht kein Internet und vieles, was Spaß macht, ist verboten, nicht nur das Kirschenpflücken. Das zerstörte Land muss wieder aufgebaut werden, die Nazi-Vergangenheit wird unter den Tisch gekehrt.
Didaktische Hinweise
Anke Bär macht ihre Lotte zu einer glaubwürdigen Erzählerin, die Schwarz-weiß-Illustrationen im Stil der 50er Jahre tragen ebenso dazu bei wie die kleinen Erklärungen zu Frisuren und Mode. Im Anhang befindet sich ein Zeitreise-Koffer mit Fotos von Fundstücken aus der Zeit nach dem Krieg. So lässt sich die Geschichte auch für Nichtkenner dieser Epoche wunderbar vermitteln. Die Anschaffung lohnt sich für jede Schulbibliothek der genannten Altersgruppe, denn hier wird eine fast vergessene Zeit lebendig und nachvollziehbar.
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 6 bis 8Fächer
- Deutsch
- Geschichte
Erscheinungsjahr
2018ISBN
9783836959971Umfang
192 SeitenMedien
- Buch